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Das Gesamtkunstwerk Wilhemshöhe in Kassel
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Unser Herkules: Geschichte und Geschichten rund um das Kasseler Wahrzeichen
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Die Wilhelmshöhe - Bergpark, Schloss und Herkules (Farbbildband)
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Der Bergpark Wilhelmshöhe - Landschaftstempel und Einweihungspark: Ein Begleiter zur Geomantie des Bergparks Wilhelmshöhe
Der Bergpark Wil­helmshöhe - Land-
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Sagenhafte Wilhelmshöhe: Sagen und Kunstmärchen aus dem Kasseler Bergpark
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Das große KASSEL-Wimmelbuch
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Die Löwenburg: Mythos und Geschichte
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Kassel: Stadtführer
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Technik und Zauber historischer Wasserkünste in Kassel: Von den Kaskaden Guernieros zu den Wasserfällen Steinhöfers
Technik und Zauber historischer Was­ser­künste in Kassel
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Unterwegs in Deutschland. Das große Reisebuch
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Grandios gescheitert: Misslungene Projekte der Menschheitsgeschichte
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Merian 9/2011: Hessen
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Das war das 20. Jahrhundert in Kassel
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Pfarrer Braun
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REISEZIELE: LANDSCHAFTEN, ORTE, SEHENSWÜRDIGKEITEN, EVENTS

Bergpark Wilhelmshöhe (Kassel)


Kassel galt einmal als Kleinod der Städtebaukunst mit Bürgerhäusern aus Mittelalter, Re­nais­san­ce, Barock und Klassizismus. Heute gibt es kaum noch etwas, was "Historische Altstadt" ge­nannt werden kann. Die Kasseler Altstadt ging im Feuersturm des Zweiten Weltkriegs unter. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstörten mehrere Luftangriffe auf Kassel weite Teile der Alt­stadt und der weiteren städtischen Bebauung und forderten zahlreiche Menschenleben. Den schwersten Angriff erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80 % der Wohnhäuser wurden zerstört.
In der Nachkriegszeit orien­tierte sich der Wiederaufbau kaum an der historischen Bedeutung der Gebäude. Der Weg der Stadt beim Wiederaufbau war – um es vorsichtig zu formulieren – ei­gen­willig. Beispielsweise wurde jahrzehntelang darüber diskutiert, ob das Schloss auf der Wil­helms­hö­he oder die Orangerie in der Karlsaue über­haupt wieder aufgebaut werden sollten. Es wurde sogar der Abriss der Neuen Galerie an der Schönen Aussicht erwogen, weil das Gebäude "nicht mehr zeitgemäß sei". Es wurden um­fas­sen­de Änderungen und Korrekturen im Stadtbild vor­ge­nommen, in der Altstadt wurde zum Teil billige Bauherren-Architektur hochgezogen. Zahlreiche bedeutsame Plätze der Stadt bieten heute – man kann es nicht anders sagen – einen fürchterlichen Anblick.

Schloss Wilhelmshöhe
Es dauerte sehr lange, bis Schloss Wilhelmshöhe mit seiner berühmten Sammlung Alter Meister saniert wurde. Die Gemäldegalerie Alte Meister im Museum Schloss Wilhelmshöhe ge­hört zu den bedeutendsten Sammlungen der Malerei in Deutschland und bietet einen groß­ar­tigen Überblick über die europäische Malerei von der Spätgotik bis zum Klassizismus. Einen be­son­de­ren Schwerpunkt bildet die holländische und flämische Malerei des 17. Jahrhunderts mit zahl­reichen Meisterwerken von Rembrandt, Frans Hals, Rubens, van Dyck und Jordaens.
Schloss Wilhelmshöhe: "Die Wahrsagerin" (Simon Peter Tilmann)

Angelegt im Stil eines englischen Landschaftsgartens zählt der weltbekannte Bergpark Wil­helmshöhe zu den größten und schönsten Anlagen seiner Art. Der Bau der Parkanlage, deren Erweiterung sich über einen Zeitraum von etwa 150 Jahren hinzog, begann im Jahr 1696. Bauherren waren die Land­grafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel. Am 23. Juni 2013 wurde er als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
Bergpark Wilhelmshoehe
Bekannt ist der Bergpark Wilhelmshöhe wegen der auf­wendig ge­stal­tetne Gartenkunst und ins­besondere wegen der eindrucksvollen und einmaligen Wasserspiele, die sich im Park vom Herkules, dem Wahr­zeichen der Stadt Kassel, über die Kaskaden in Richtung Schloss Wil­helms­hö­he ergießen. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Parks zählt das be­reits ge­nann­te Schloss Wil­helmshöhe mit seinen berühmten Sammlungen und die Löwenburg.
Neben den großen und bekannten Bauwerken gibt es viele kleine und versteckte – teilweise recht unbekannte – Bauten, die über den ganzen Park verteilt sind: die Teufelsbrücke, der Apollotempel, das Grab des Vergil, eine Nachbildung des Cajus Cestius in Rom, der Mer­kur­tempel, die Eremitage des Sokrates, ein borkeverkleideter Holzbau mit säu­len­ge­tra­ge­ner Vorhalle und die Grotte der Sibylle, eine Tuffsteinhöhle, in der sich früher eine Statue der Sibylle befand.

Die Löwenburg
Die Löwenburg ist ein ab 1793 erbautes Lustschloss im Bergpark. Das als künstliche Burg­ruine errichtete Schloss steht oberhalb von Schloss Wilhelmshöhe im südlichen Teil des Berg­parks am Ostrand des Hohen Habichtswaldes. Die Löwenburg diente ihrem Bauherrn Landgraf Wilhelm IX. von Hessen Kassel als privater Rückzugsort und ist zugleich seine Grabstätte. Nach den Zerstörungen durch den Bombenterror der Alliierten liegt der Bergfried der Löwenburg noch immer in Trümmern - 70 Jahre nach Kriegsende. Jetzt soll der Bergfried bis 2018 wieder auf­ge­baut werden. 28 Millionen Euro will das Land dafür bereitstellen.
2010 wurde in der Löwenburg die Folge 19 der humoristischen TV-Krimiserie "Pfarrer Braun" gedreht, die bereits öfter im deutschsprachigen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Ottfried Fi­scher in der Hauptrolle spielt einen "kriminalisierenden" Pfarrer, der einem Mordfall auf der Spur ist. Die Löwenburg diente als Pfarrhaus und Tatort.

Der Herkules ist eine Kupferstatue des grie­chischen Halbgottes Herakles im Ber­gpark Wilhelmshöhe. Die Statue, die als ein Wahr­zeichen der Stadt Kassel gilt, befindet sich an der Spitze einer Pyramide, die auf dem Oktogon, dem Riesenschloss steht. Heute steht der Name "Herkules" nicht nur für das Standbild, sondern für das gesamte Bauwerk, das auch den Ausgangspunkt der sommer­li­chen Wasserspiele im Bergpark ist. Das ge­samte Bauwerk (Oktogon und Statue) erreicht eine Höhe von 71 Metern und von der Aus­sichts­platt­form hat man eine herrliche Sicht über die gesamte barocke Parkanlage, die Stadt und die Mittelgebirge.
Das Vorbild des "Herkules" ist ein antiker Her­kules, den Landgraf Karl von Hessen-Kas­sel im Jahr 1700 auf einer Italienreise in der Villa Farnese [] gesehen hatte. Ein Jahr später kam der italienische Archi­tekt Gio­van­ni Francesco Guerniero an seinen Hof. 1704 wurde er beauftragt, die 1,5 Kilometer lange Kaskadenanlage zu errichten mit dem Oktogon ("Rie­sen­schloss”) als krö­nen­den Abschluss. Die Figur des Herkules wurde erst 1713 beschlossen. Im Jahr 1714 erhielt der aus Augsburg stammende Goldschmied Johann Jacob Anthoni den Auftrag, die Herkulesstatue aus Kupferblech zu fertigen. Er ar­bei­tete bis 1717 daran. So thront seit 1717 der Herkules auf der Pyramide über der Stadt.

Die große Wasserkunst im Bergpark war eine architektonische und ingenieurtechnische Aus­nah­meleistung ihrer Zeit und ist in ihrer Bedeutung ein Meilenstein der Kunst- und Gartengeschichte. Die barocken Anlagen mit Oktogon, Wassertheater und Kaskade sind durch ihre symmetrische und axiale Gestaltung als ideales Bild einer gewollten Künstlichkeit und sichtbaren Kunstfertigkeit zu verstehen.
Das zu einem späteren Zeitpunkt (Ende des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts) im Bergpark Wilhelmshöhe gestaltete englische Landschaftsbild sah das Wasser in seiner natürlichen Er­schei­nungsform vor und integrierte es in den Landschaftspark nach dem Vorbild der Natur. Land­graf Wilhelm IX. – der spätere Kurfürst Wilhelm I. – ließ über den gesamten Park verteilt mehrere Wasserfälle, Teiche und Bäche, einen See und ein Aquädukt mit tosendem Wasserfall errichten. Die barocke Anlage wurde dabei aber nicht überlagert oder gar zerstört.
Die sommerlichen Wasserspiele sind eine technische Meisterleistung und eine weltweit ein­malige Inszenierung: 750 Kubikmeter Wasser sprudeln hinunter bis zum Schlossteich. Dort lässt der natürliche Wasserdruck die "Große Fontäne" gut 52 Meter in die Höhe schießen. Seit fast 300 Jahren funktionieren die Wasserspiele ausschließlich durch das natürliche Gefälle, ohne Pumpen und andere moderne Hilfsmittel.
Das gesammelte Regen- und Grundwasser fließt währen anderthalb Stunden über die Kas­kaden bis hinunter zum Fontänenteich. Anschließend wird das Wasser unterirdisch in die Fulda abgeleitet.
Die Wasserspiele sind vom 1. Mai bis zum 3. Oktober an jedem Mittwoch, Sonntag so­wie an allen hessischen Feiertagen ab 14.30 Uhr zu sehen. Das Wasser sprudelt dann über die Kaskaden, den Steinhöfer Was­ser­fall und die Teufelsbrücke, um dann über das Aquädukt und die Peneus­kas­ka­den hi­nab zum Schlossteich zu fallen. Hier lässt der Wasserdruck die "Große Fontäne" über 50 Meter in die Höhe schießen.
Jedes Wasserbild wird für ungefähr 10 Mi­nu­ten inszeniert. Ende ist um ca. 16 Uhr.
Die Faszination der Wasserspiele ist darauf zurückzuführen, dass die Inszenierung auch heute noch genauso funktioniert wie zur Zeit der Landgrafen und Kurfürsten. 750 Ku­bik­me­ter Wasser durchlaufen bei jeder Vor­stel­lung einzig und allein durch den natürlichen Druck alle Stationen.
Darüber hinaus finden von Juni bis Sep­tem­ber an jedem ersten Samstag im Monat die beleuchteten Wasserspiele statt. Die Be­leuch­tung im Bergpark beginnt bei Ein­bruch der Dunkelheit. Um den ganzen Bergpark genießen zu können, wird empfohlen, eine Ta­schenlampe und festes Schuhwerk mitzubringen, denn viele Wege sind nicht beleuchtet.

Der Apollo-Tempel
Der Apollotempel ist ein von Heinrich Christoph Jussow zwischen 1816 und 1818 erbautes Tempelchen. Es liegt seitlich b des Fontänenteichs im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe und ist ein über zwölf Säulen errichteter Kuppelbau im klassischen Baustil. Das Tempelchen wird aber auch Jussowtempel oder Freundschaftstempel genannt.

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