Dartmoor | ||
Dartmoor! Der Name erweckt Assoziationen zu geheimnisumwobene Landschaften. Spätestens seit Erscheinen von Arthur Conan Doyles Sherlock-Holmes-Roman "Der Hund von Baskerville" im Jahr 1902 ist das Dartmoor weltweit ein Begriff. Auch Simon Becketts "Verwesung" spielt sich hier ab und mehrere Folgen von Enid Blytons "Fünf Freunde", spannende Kinderliteratur. Das wilde Moorland erstreckt sich über eine Fläche von 954 Quadratkilometer und hat neben viel unberührter Natur auch viele prähistorische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Nirgendwo sonst in Großbritannien findet man so viele Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte wie im Dartmoor. | ||
St.-Michaels-Kirche, Brent Tor | ||
Längst ist das Dartmoor beliebtes Ziel von Touristen. Der etwa 650 Quadratkilometer große, 1951 eingerichtete Dartmoor-Nationalpark Nationalpark in der Grafschaft Devon, der dem britischen Thronfolger Prinz Charles gehört, zieht Wanderer und Fans prähistorischer Stätten gleichermaßen an. Dreißig Prozent des Landes ist baumloses Moor in Höhen über 366 Meter, dessen dicke Torfschicht fähig ist, große Wassermengen zu speichern. In einigen Gebieten wird die Heidelandschaft durch regelmäßiges Abbrennen erhalten. Hinzu kommen einige attraktive Waldgebiete, zum Beispiel das Yarner Wood National Nature Reserve oder das Gebiet der Becky Falls mit einem hübschen Wasserfall. | ||
Heidelandschaft | ||
Der Nationalpark soll helfen, die Ursprünglichkeit des Gebietes zu erhalten, seine archäologischen Überreste
Neben den bekannteren und weniger bekannten Sehenswürdigkeiten Dartmoors gehören die verstreut liegenden schönen Weiler und Dörfer zu den Anziehungspunkten; einigen von ihnen hat die Parkverwaltung den Status von "Conservation Areas" zugesprochen. Am südöstlichen Rand des Parks ist die Kleinstadt Buckfastleigh einen Besuch wert. Bekannt ist das Städtchen für seine im frühen 20. Jahrhundert im normannischen und frühgotischen Stil wiederaufgebaute Buckfast Abbey, als Ausgangspunkt der South Devon Railway, eine Touristeneisenbahn, die entlang des Dart River zwischen Buckfastleigh und Totnes verkehrt. Außerdem gibt es im Orte eine Schmetterlingsfarm und ein Otterreservat. |
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Land des Granits | ||
Granitfelsen unterbrechen an manchen Stellen die ruhige, gleichförmig hügelige Landschaft des Dartmoors, beispielweise in der Nähe des Dorfes Haytor Vale. Sie sind (bei Schönwetter) gute Orientierungspunkte. Aber im Dartmoor kann man sich schnell verlaufen, da ist GPS sehr nützlich. In Sekundenschnelle kann man von einer dichten Nebelwolke umschlungen werden, die keinerlei Orientierung mehr zulässt. Und die Wege im Nationalpark sind nicht nicht markiert und Wegweiser gibt es selten. Im Gegensatz zu anderen Nationalparks untersteht der Dartmoor-Nationalpark nicht dem Rights of Way Act. In anderen Worten, der gesamte Park ist für Fußgänger zugänglich, man muss sich nicht an die bestehenden Wege halten. | ||
Brücke bei Shaugh Prior | ||
In Südengland wird man kaum einen geheimnisvolleren und mystischeren Ort finden als das Dartmoor, das nicht selten durch tief hängende Nebel gruselig wirkt. Das Dartmoor ist von vielen Mythen und Legenden umwoben, die auch noch heute erzählt werden. Beispielsweise die Legende von Richard Capel von Brooke Manor. Capel war ein reicher Landbesitzer, der dafür berüchtigt war, die Töchter seiner Pächter zu entführen und zu vergewaltigen. Der Überlieferung nach wurde Capel 1677 im Buckfastleigh-Moor von einem Rudel dämonischer Hunde zu Tode gehetzt. Diese legende hatte Sir Arthur Conan Doyle zu seinem Roman "Der Hund von Baskervilles" inspiriert. | ||
Widgery Cross | ||
Die Landschaft selbst bietet ausreichend Kulissen für Schauergeschichten jeglicher Art. So gibt es eine Legende über den Bischof von Exeter. Walter Branscombe war Bischof von Exeter im dreizehnten Jahrhundert. An einem Abend kehrte er, von seinem Diener begleitet, aus einen Besuch von der nordöstlichen Seite des Dartmoor zurück. Der Tag war lang und die beiden Reisenden waren müde und hungrig. Plötzlich erschien aus heiterem Himmel ein Fremder. Er bot ihnen etwas Nahrung in Form von Brot und Käse an. Der ahnungslose Bischof akzeptiert das Essen und griff danacht. Zum Glück fielen dem Diener des Bischofs die gespaltene Hufe des Fremden unter seinem langen schwarzen Mantel auf. Ohne zu zögern stieß der Diener das Brot und den Käse aus der Hand des Bischofs. Sie flogen in unterschiedliche Richtungen. So schnell, wie der Fremde erschienen war, verschwand er auch, und es blieben nur ein stechender Schwefelgeruch und zwei Granitbrocken, an der Stelle, wo das Brot und Käse gelandet waren. Bis heute noch kann man die versteinerte Mahlzeit auf dem Gipfel des Corn Ridge sehen - bekannt als Branscombe's Loaf. | ||
St.-Pankratius-Kirche in Widecombe-in-the-Moor | ||
Widecombe-in-the-Moor ist ein Dorf im Herzen des Dartmoor National Parks. Das Dorf ist in Großbritannien hauptsächlich durch die Widecombe Fair bekannt, einem Jahrmarkt, der jährlich stattfindet. Die Kirche St. Pankratius ist bekannt als die "Kathedrale des Moores", wohl wegen ihres 37 m hohen Turms und des für einen so kleinen Ort sehr großen Innenraums. |
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Farnlandschaft | ||
Der kommerzielle Druck und die dadurch bewirkten immer schnelleren Veränderungen im Dartmoor führten schon 1883 zur Gründung der Dartmoor Preservation Association. Noch heute spielt diese Organisation eine führende Rolle beim Schutz der natürlichen Lebensräume und bei der Erhaltung des freien öffentlichen Zugangs. In diesem Zusammenhang bemüht man sich vor allem auch um gute Beziehungen zu den privaten Landbesitzern. | ||
Dartmoor - Land of Granite [] | ||
Charakteristisch für das Dartmoor sind die sogenannten "Tors", große, zerklüftete Granitfelsen, in denen es sich auch gut klettern lässt. Überall im Dartmoor sieht man die halbwilden Dartmoor-Ponys herumlaufen. Es ist strikt verboten, die Tiere zu füttern. Sie sollen sich in der Natur gesund ernähren und nicht zu nach Zivilisationsfrass bettelnden Haustieren werden. |