Slowenien
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Slowenien mit Istrien
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Dreiländereck Slowenien, Österreich, Ungarn
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Slowenien
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Škofja Loka (Bischoflack)
Die malerische Stadt Škofja Loka (Loka ist die slowenische Bezeichnung für Aue) liegt am Zusammenfluss der Poljanska Sora und Selška Sora und wird von einer imposanten Burg überragt. Sie zeugt für eine reiche und bewegte Vergangenheit.In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts, als die ungarischen Invasionen zu Ende kamen, wurden die ersten Pfarrgemeinden gegründet, darunter auch die Gemeinde Loka. Urkundlich wurde der Ort erstmals 973 erwähnt, als Kaiser Otto II. dem Bischof Abraham von Freising den Ort Stara Loka als Lehen gab. 830 Jahre sollte die Stadt Eigentum der Freisinger Bischoffe bleiben, was in der Stadt unauslöschliche Spuren hinterließ.
Der strategisch gelegene Ort wurde von den Freisinger Bischöfen planmäßig zu einem Verwaltungszentrum ausgebaut. 1248 wurde sein Marktrecht aktenkundig, 1262 wurden die Einwohner als "cives" (Bürger) genannt, 1310 bekam der Ort die Stadtrechte. Die Stadtmauer wurde schon vor 1286 urkundlich erwähnt; mit ihren fünf Toren stammt sie aus dem 14. Jahrhundert. Die zu Bischoflack gehörige Herrschaft umfasste an die 200 Dörfer.
Eine Blütezeit erlebt
Skofja Loka im späten Mittelalter. Bäcker, Kürschner, Maler, Metzger, Ofensetzer, Schmiede, Schneider. Schuster, Töpfer und Weber schlossen sich in Zünften und Gilden zusammen und es entwickelte sich ein lebhafter Handel mit den angrenzenden Gebieten, denn die geografische Lage der Stadt war sehr günstig, sie war eine wichtige Station an der Straße zwischen der Küste und den Städten
Kärntens und
Bayerns. Vor dem Aufblühen Triests fand über
Tolmein die Eisenausfuhr aus Kärnten und Krain nach Venedig statt.
Škofja Loka ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Städte in
Slowenien. Der alte Stadtkern ist voll von zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus vergangenen Zeiten. Hoch über der Stadt thront das Schloss, das schon vor dem Jahr 1202 erbaut wurde. Anfang des 14. Jh. wurde die Stadtmauer mit fünf Toren und Wachtürmen errichtet. Sie ist zum Teil bis heute erhalten
geblieben. Die Existenz der Stadt wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrmals durch Brände, Pest, Kriegseinwirkungen und Erdbeben bedroht. Allein in dem kurzen Zeitraum von 1457 bis 1511 wurde die Stadt dreimal Opfer von Angriffen und Zerstörung. 1457 wurde sie von den Gefolgsleuten von
Jan Vitovec, eines Feldherrn von
Celje, niedergebrannt, 1476 von den Türken überfallen und schließlich 1511 von einem Erdbeben fast völlig zerstört.
Bischof Philip ließ sie allerdings rasch wieder aufbauen und zwar in einer Form, wie sie bis heut gut erhalten geblieben ist.
Die Bischofsherrschaft bestand bis 1803, als die Bischöfe die Herrschaft an die Habsburger abtreten mussten. Ab 1888 gehörte Bischoflack zur Bezirkshauptmannschaft Krainburg im österreichischen Herzogtum Krain. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg trug die Stadt den amtlichen deutschen Namen Laak an der Zaier.
Das Stadtwappen zeigt einen Mohren, an den sich die Legende knüpft: Sie besagt, dass der
Bischof Abraham mit seinem
schwarzen Diener in
Poljanska dolina auf Reise war. Im dunklen Wald wurden sie von einem großen Bären angegriffen. Der Mohr tötete ihn mit einem Pfeil und rettete damit dem Bischof das Leben. Zum Dank ließ er den Kopf des Mohren im Stadtwappen abbilden. Alle Freisinger Besitzungen haben den "Freisinger Mohren" in ihr Wappen übernommen!
Sehenswert ist vor allem das Stadtzentrum mit dem Stadtplatz (mestni trg) mit seinen bunt verzierten Bürgerhäusern. Alle Häuser stammen aus dem 16. und 17. Jh. Das alte, im 16. Jh. erbaute Rathaus besticht durch Wandmalerei. In der Mitte des Platzes wurde 1751 eine Mariensäule aufgestellz, zum Dank dafür, dass die Stadt vom "Schwarzern Tod", der Pest, verschont blieb, die damals in Europa grassierte. Der Untere Platz (spodnji trg), auch bekannt als "Langer" Platz, ist nicht verkehrsberuhigt, trotzem gibt es dort schöne alte Bürgerhausfassaden. An seinem Ostrand erhebt sich der ehemalige bischöfliche Getreidespeicher (Kašča), der der Aufbewahrung von Naturalabgaben diente und nach dem Erdbeben von 1511 renoviert wurde.
Oberhalb der Altstadt befindet sich das Stadtschloss des Bischofs. Dieses wurde 1202 als
castrum firmissimum, also als sehr stark befestigtes Schloss bezeichnet. Auch das Schloss musste nach dem Erdbeben 1511 umfassend instandgesetzt werden. Heute beherbergt es ein Museum.
Die 1538 erbaute Nonnenkirche Maria Immaculata erhielt ihre heutige barocke Gestalt nach einem Brand im Jahre 1669. Im Kircheninneren befinden sich wertvolle Grabmale und eine barocke steinerne Kanzel, die Fassade trägt ein Kreuzigungsrelief. Einst befand sich hier ein Klarissenkloster und später eine Mädchenschule, die von Ursulinen geführt wurde.
Die Kapuzinerbrücke wurde im 14. Jahrhundert von
Bischof Leopold gebaut, der später gerade auf dieser Brücke mit seinem Pferd tödlich verunglücke. Er stürzte bei einem Ritt über die geländerlose Brücke hinunter in den Bach und ertrank. 1888 wurde die Brücke renoviert und seitdem besitzt
sie ein Eisengeländer. In der Mitte der Brücke steht eine Statue des Brückenheiligen
Hl. Johannes von Nepomuk mit dem Wappen von
Škofja Loka. Im Mittelalter befand sich neben der Brücke ein Tor mit Wachtturm. Die Kapuzinerbrücke gilt heute als eines der ältesten derartigen Denkmäler in Mitteleuropa.
Das reiche Kulturerbe der Stadt vermischt sich mit der unversehrter Natur der Umgebung, was der Stadt den Spitznamen "Galerie in der Natur" verliehen hat. Die malerischen und farbenfrohen Hausfasaden brachten der Stadt einen weiteren Spitznamen: "Bemaltes Škofja Loka". 1721 schrieb der Mönch Romuald Marusic die Skofja-Loka-Passion ("Skofjelocki pasijon”): Dieser Text für die Karfreitagsprozession ist das älteste erhalten gebliebene Drama in slowenischer Sprache. Das Original ist zusammen mit zahlreichen alten Büchern, einschließlich einiger Frühdrucke, in der Kapuzinerbibliothek aufbewahrt, die eines der wichtigsten Kulturdenkmäler der Stadt ist.
Škofja Loka steht heute unter Denkmalschutz, sie gilt als eine der schönsten Städte Sloweniens. Nur schade, das einigee hässliche Neubauklötze (außerhalb des Stadtkerns) den herrlichen Blick auf die Stadt etwas trüben. In der Altstadt selbst ist davon glücklicherweise nichts su sehen und sie bietet immer noch das authentische Bild einer tausend Jahre alten Stadt.