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REISEZIELE: LANDSCHAFTEN, ORTE, SEHENSWÜRDIGKEITEN, EVENTS

Gößweinstein (Fränkische Schweiz)


Die Frän­ki­sche Schweiz, der nördliche Teil der Fränkischen Alb, trägt wegen vieler Ähn­lich­keiten mit der echten Schweiz den Beinamen "Schweiz". Die Region, die sich in Ober­fran­ken (Bayern) be­fin­det, zeichnet sich besonders durch ihre geologischen Besonderheiten aus. Es ist eine Berg- und Hügellandschaft mit Felsen und Höhlen sowie einer hohen Dichte an Burgen und Burgruinen. Die ganze Region gilt als ideales Wandergebiet.
Aussicht vom Kalvarienberg
Neben der manchmal bizarren Felsenlandschaft zieren viele schöne Orte die Fränkische Schweiz. Neben Tuchersfeld [], einem Ort, der mit seinen teilweise wie an die Felsen geklebten Fach­werk­häusern fast zum Symbol für die Fränkische Schweiz geworden ist, bezaubern die Felsen­stadt Pottenstein mit ihrer Burg und ihren unter Naturschutz stehenden Hängen sowie Egloffstein, deren malerisch auf einer Felsnase über dem Trubachtal gelegenen Burg ebenso zu den Wahr­zeichen der romantischen Fränkischen Schweiz gehört.
Aussicht von der Burg
Gößweinstein ist ein malerisch gelegener Markt im oberfränkischen Landkreis Forchheim mit etwa 4050 Einwohnern und liegt am Zusammenfluss von Wiesent, Ailsbach und Püttlach. Markant sind vor allem die Burg und die Wallfahrtsbasilika.
Die ideale Art, den Ort kennenzulernen, ist eine Wanderung entlang dem sogenannten Balthasar-Neumann-Rundweg. Balthasar Neumann (1687 - 1753) war einer der be­deutendsten Baumeister des Barock und des Rokoko in Süddeutschland. Bal­tha­sar Neumann baute von 1730 bis 1739 die Ba­si­li­ka von Gößweinstein. Die Ba­si­li­ka, die der heiligsten Dreifaltigkeit geweiht ist, ist die be­deutendste Dreifaltig­keits­kir­che in Deutsch­land, und wurde 1948 von Papst Pius XII. zur Basilica minor erhoben. Dies ist ein be­sonderer Ehrentitel, den der Papst einem bedeutenden Kirchengebäude verleiht.
Der Balthasar-Neumann-Rund­wan­der­weg wurde anlässlich des 250. Todestags des Architekten angelegt. Er verläuft auf Stra­ßen und Pfaden in und um den Markt. Da­bei führt er zur Burg Gößweinstein, zur Wagnershöhe, zur Wallfahrtsstätte Kreuz­berg, zum Gernerfels und auf die Fi­schers­ruh. Von all diesen Orten genießt man be­eindruckende landschaftliche Ansichten von Gößweinstein und seiner Umgebung.
Burg Gößweinstein (bzw. Schloss Gößweinstein) ist eine mittelalterliche Gipfelburg. Die hoch über den Ort und der Wiesent gelegene Anlage diente einer Legende nach Richard Wagner als Vorbild für die Gralsburg in seinem Parsifal. Die Burg wacht seit nahezu 1000 Jahren über Gößweinstein.
Die Burg wurde wahrscheinlich nach ihrem Er­bau­er, dem Grafen Gozwin, benannt. Dieser wurde 1065 getötet, nach­dem er in das Gebiet des Bischofs von Würzburg eingefallen war. Eine erste urkundliche Erwähnung der Burg Goswine­steyn ist aus dem Jahre 1076 bekannt. Seit Bischof Otto von Bamberg ist die Burg als bambergischer Besitz nachweisbar. Im Jahr 1525 kam es im Bauernkrieg zu Zerstörungen und anschließendem Wiederaufbau. 1553, im Zweiten Mark­gra­fen­krieg wurde die Burg wieder zerstört und wieder auf­ge­baut. 1890 wurde die Burg von Freiherr Edgar von Sohlern im neugotischen Stil umgestaltet.
Auf der Wagnershöhe findet man auf einer hohen Fels­kup­pe einen Pavillon, von dem man einen grandiosen Aus­blick in die nördliche Fränkische Schweiz genießen kann.
Auch viele berühmte Persönlichkeiten bestaunten im 19. Jahr­hundert die landschaftliche Schönheit der Fränkischen Schweiz. Darunter auch der Komponist Richard Wagner. Wagner unternahm seinen Besuch in die Fränkische Schweiz Anfang Juni 1879. machte sich Richard Wagner mit Frau Cosima und den drei Kindern "unter
Blick vom Pavillon auf der Wagnerhöhe
prompter Benützung gün­stiger Witterungsaussichten für den kommenden Tag" (Wag­ner­bio­grafie von Carl Friedrich Gla­se­napp) per Kut­sche auf den Weg. Über Creußen, Pegnitz und Pot­ten­stein kam er nach Göß­wein­stein. Einer hart­näckigen Sage folgend nahm Ri­chard Wagner die Gößweinsteiner Burg als Vorbild für seine Grals­burg im Parsifal. Dagegen spricht allerdings vor allem die Tatsache, dass der Par­sifal schon fertig war, ehe die Wagners die Reise unternahmen. Wie dem auch sei: Der Besuch Wagners wurde von den Gößweinsteinern gewürdigt. Die vom Heimatverein gepflegte "Wa­gners­höhe" in Gößweinstein bietet einen schönen Blick auf die Basilika und den Ort.
Von der Fischershöhe aus (am Balthasar-Neumann-Rund­wan­der­weg) hat man bei Weitem die schönste Aussicht. Weit kann hier das Auge über den Ort und die das Wiesenttal verbergende Hö­hen schweifen. Basilika und Burg bilden als Ensemble mit dem Ortskern eine Postkartenidylle, begrenzt im Süden vom Kreuzberg mit Hochkreuz und im Westen von der Wagnershöhe.
Gößweinstein ist die spirituelle und kirchliche Mitte der Fränkischen Schweiz. Die Basilika Göß­wein­stein ist der zweitgrößte Wallfahrtsort im Erzbistum Bamberg und zu­gleich der größte Dreifaltigkeits­wall­fahrts­ort Deutschlands. Jährlich pilgern rund 140 feste Wallfahrtsgruppen nach Gößweinstein. Die Basilika ist ein Ort der fränkischen Wallfahrtsfrömmigkeit ge­blie­ben und als bayerisches Baudenkmal in der Liste der Baudenkmäler in Gößweinstein gelistet.
Erwähnenswert ist das Gnadenbild der Basilika. Dabei handelt es sich um ein geschnitztes Arran­ge­ment der Krönung Maria mit Vater und Sohn. Das genaue Entstehungsjahr des Holzbilds lässt sich nicht beziffern, jedoch geht man vom 16. Jahrhundert aus. Um das Gnadenbild rankt sich eine Le­gen­de. Als das Bild in der Zeit der Reformation aus dem etwa 15 km entfernten Ort Hüll bei Betz­en­stein entfernt wurde, soll es immer wieder vor fanatischen Bilderstürmern versteckt worden sein. So kam es über mehrere Etappen auf verschlungenen Wegen nach Gößweinstein.
Blick auf die Basilika
Die Anfänge der Wallfahrt in Gößweinstein liegen im Dunkeln, da im Dreißigjährigen Krieg alle Urkunden verloren gingen. Es ist wahrscheinlich, dass sich eine richtige Wallfahrt erst im späten 16. Jahrhundert ausbildete. In diese Zeit fallen die ersten Nachweise von Sach- und Geldopfern sowie von Wallfahrergruppen. Im Jahre 1662 gab es 27 Wallfahrtsgruppen, 1765 insgesamt 42. Eine Besonderheit war die sogenannte Frankenprozession, eine seit den 1740er Jahren stattfindende Großwallfahrt mehrerer Gemeinden aus Unterfranken. Das Einzugsgebiet der Wallfahrer reicht im westlichen Raum bis Großlangheim, im Osten bis in die Oberpfalz und in Nord-Südrichtung von der Linie Bad Kissingen – Coburg – Kronach bis in den Raum südlich von Nürnberg bis Neumarkt.
Und nicht zuletzt: Die Umgebung, die Fränkische Schweiz, wird zurecht als eines der schön­sten Wandergebiete Deutschlands gerühmt. Tief eingeschnittene Täler mit schroffen Felspartien wech­seln sich ab mit ausgedehnten Jurahochflächen. Zu Fuß kann man diese reizvolle Gegend in ihrer ganzen Vielfalt erleben und genießen. Unterwegs trifft man immer wieder auf urige Gasthäuser, in denen man das bekannte "Fränkische Bier" genießen kann. Schließlich hat Franken einen Weltrekord aufzuweisen: die größte Brauereidichte der Welt.

UNTERKÜNFTE IN
GÖSSWEINSTEIN
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