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REISEZIELE: LANDSCHAFTEN, ORTE, SEHENSWüRDIGKEITEN, EVENTS

Frankfurt am Main


Bei Frankfurt am Main denken die meisten Menschen an Hochhäuser, Banken und Business, an touristische Sehenswürdigkeiten eher seltener.
In der Tat waren alle meine bisherigen Besuche dieser Stadt Dienstreisen. Aber es hat sich für mich gelohnt, die freien Stunden zu nutzen, um die Stadt besser kennenzulernen. Die manchmal ge­äußerte Aussage, dass diese Stadt hässlich sei, ist keine sonderlich differenzierte Meinung. Ich fand sehr schöne Ecken, erlebte nicht wenige Überraschungen und konnte Frankfurt schließlich ins Herz schließen. Denn es gibt in der Mainmetropole wirklich viel zu entdecken.
Beispielsweise das Goethehaus, in dem der berühmte Dichter geboren wurde. Neben einer Aus­stellung sind auch die original eingerichteten Wohnräume der Familie Goethe zu sehen.
Statue von Goethe
Oder die berühmte Paulskirche in der Altstadt, die seit 1948 keine Kirche mehr ist, sondern als Ausstellungs- und Versammlungsort dient. Durch einen Rundgang erfahren interessierte Besucher alles Wissenswerte über das geschichtsträchtige Gebäude.
Im Bankenviertel ragen die Gebäude bis tief in den Himmel. Auf ihr "Mainhattan" (ein aus „Main“ und „Manhattan“ zusammengesetztes Wort) sind die Frankfurter ganz stolz. Frankfurt am Main ist eine der wenigen Städte in Europa und die einzige Stadt in Deutschland, die den Bau von Hoch­häusern im Stadtzentrum erlaubt hat. Dadurch wuchs seit den 1960er-Jahren ein cha­rak­te­ris­ti­sches Stadtbild, die Frankfurter Skyline.
Geschäftsleute aus aller Welt sorgen für geschäftiges Treiben. Nicht weniger hektisch geht es auf der „Zeil“ zu. In der berühmten Einkaufsstraße sind exklusive Läden ansässig. Allerdings sind die Preise dort oft recht hoch. Die lebhafte Innenstadt besteht aus vielen Restaurants und Geschäften. Feinschmecker besuchen besonders gern die „Freßgass“, hier finden sie Feinkostläden und Straßencafés.
Hauptwache und St. Katharinenkirche
Neben etlichen Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt auch viel Natur. Die vielen Parks und der Stadtwald bilden beliebte Rückzugsorte. Der Grüneburgpark besteht aus großen Rasenflächen bzw. imposanten Alleen. Viele Frankfurter gehen hier ausgiebig spazieren.
Am westlichen Rand des Parks liegt der Palmengarten mit zahlreichen Gewächshäusern. Das Palmenhaus ist Herz- und Prunkstück des Palmengartens, und obendrein älter als der Garten selbst. Es wurde bereits im November 1869 eröffnet, anderthalb Jahre vor der Parkanlage. Im Palmenhaus findet man Petticoat-, Fischschwanz-, Betelnuss- und Bergpalmen, Araukarien, Palm- und Baumfarne, im vorderen Teil eine Terrasse, im hinteren ein Wasserwall, der in ein kleines Bassin mit Fischen plätschert, dahinter eine Grotte mit Aquarien. Mitten in Hessen entsteht so ein Hauch von Karibik-Flair.
Wen es mehr in den Wald zieht, dem gefällt sicher der riesige Frankfurter Stadtwald. Eichen und Buchen sorgen an heißen Tagen für angenehmen Schatten. Aufmerksame Naturfreunde entdecken am Wegesrand sogar zahlreiche Wildkräuter (Bärlauch, Waldmeister…).
Das Palmenhaus
Direkt gegenüber der Paulskirche steht der imposante Römer, der seit über 600 Jahren als Frankfurter Rathaus dient. Auf dem Balkon feiern Fußballspieler ihre Erfolge und Königliche Hoheiten winken in die Menge.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die mittelalterliche Altstadt von Frankfurt am Main durch Bom­ben­an­grif­fe nahezu komplett zerstört. Nur wenige Gebäude mit historischer Bausubstanz blie­ben erhalten. Leider wurden im Modernisierungswahn der Nachkriegszeit auch noch weitere be­schä­dig­te Gebäude zugunsten „autogerechter“ Verkehrsplanungen abgerissen. Der überwiegende Teil der früheren Altstadt wurde im Stil der 1950er-Jahre neu bebaut. Nur der Bereich zwischen Römer­berg und Dom blieb Brachland, über dessen Bebauung lange Zeit gestritten wurde. 1972–1974 wurde nach jahrelanger Diskussion auf dem Areal das Technische Rathaus im bru­ta­lis­ti­schen Baustil errichtet. Es wurde keinerlei Rücksicht auf die ehemalige kleinteilige Be­bau­ung der Umgebung genommen.
Und dann – dann ist ein Wunder geschehen: Der zwischen Römerberg und Kaiserdom gelegene Betonklotz wurde abgerissen. Er räumte den Platz für die neue Altstadt. Frankfurt rekonstruierte Teile seiner mittelalterlichen Stadt.
Der Römer (Foto von Mylius/ CC BY-SA 3.0)
Kein Besuch Frankfurts ohne einen Abend in Sachsenhausen zu verbringen. Was für München Schwabing und für Wien Grinzing ist, das ist hier Alt-Sachsenhausen. Besucher sollten unbedingt die hiesigen Spezialitäten probieren. In den traditionellen Frankfurter Lokalen bekommen die Gäste stilecht aus einem Bembel (blauer Steinkrug) Ebbelwoi (Apfelwein) serviert. Dazu Rippche (Ripp­chen), Schäufelche (flache Schweineschulter) oder diverse Würstchen, etwa die mit Bu­chen­holz geräucherten Würstchen. Oder die vegetarische Grüne Soße, die muss man eigentlich mindestens einmal im Leben gegessen haben. Die aus 7 Kräutern bestehende Grüne Soße schmeckt besonders gut zu Kartoffeln und Eiern.
Sachsenhausen (CC BY-SA 3.0)
Mitten durch die Stadt fließt der Main und bildet die Grenze zwischen den nördlichen und südlichen Stadtteilen. Der über 500 Kilometer lange Fluss eignet sich gut für Bootsfahrten. Der Main durch­quert etwa vier Kilometer lang die dicht bebaute Innenstadt. Außerhalb dieses Abschnitts sind am Ufer umfangreiche Grünflächen, umgestaltete Industriegebiete und Hafenanlagen zu sehen. Bei einer Bootsfahrt in Frankfurt hat man einen guten Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Vom Boot aus erkundet man die Umgebung auf vollkommen neue Art.
Der Jacobiweiher im Frankfurter Stadtwald lädt zum Verweilen ein. Das Ausflugsziel ist am Wochenende etwas überlaufen. Unter der Woche aber können Wanderer in Ruhe die zahlreichen Enten beobachten und die Natur genießen.
Jacobiweiler (Foto von Frank Behnsen / CC BY-SA 3.0)
In Frankfurt gibt es viele grüne Ecken, den Ruf als überfüllte Geschäftsstadt ist also nur teilweise treffend. Unter anderen: den Rothschildpark, den sehr charmanten Bethmannpark und den Chinesische Garten.