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MUSIK DER WELT - MEHR ALS NUR POPMUSIK
Das Bandoneón
Das Bandoneón, ein einzigartiges Handzuginstrument, berühmt für seinen charakteristisch tief melancholischen, warmen Klang, ist vor allem in der argentinischen Tango-Musik nicht mehr wegzudenken.
Es ist interessant, dass dieses Musikinstrument, das man fast ausschließlich mit Argentinien verbindet, seinen Ursprung in Deutschland hat. Das Musikinstrument Bandoneón, ursprünglich Bandonion, ist ein von Heinrich Band (1821 - 1860) aus Krefeld konstruiertes Handzuginstrument. Heinrich Band hatte von seinem Vater ein kleines Musikaliengeschäft übernommen. Bis 1844 verkaufte er in seinem Geschäft nur mit Mühe 40- bis 56-tönige Akkordeons, die er aus Sachsen bezog. 1848 konstruierte er das 68-tönige Bandonion. Das Bandoneón, wie es später genannt wurde, ist eigentlich eine Konzertina, der von Heinrich Band kleine, aber entscheidende Änderungen hinzugefügt wurden.
Rodolfo Daluisio spielt „ Mal de Amores“ (Pedro Laurenz)
Das erste Bandoneón gelangte wahrscheinlich 1855 nach Amerika, allerdings nicht nach Argentinien, sondern in die USA, wo es Wilhelm Seyffardt, ein Krefelder Auswanderer, von seinem Bruder aus Deutschland bekam. Irgendwann gelangte das Instrument dann nach Südamerika. Eine der vielen, aber nicht nachzuweisenden Legenden über den Weg des Bandoneóns nach Argentinien erzählt von einem englischen Matrosen, der es in einem argentinischen Bordell hinterließ, weil er kein Geld zum Bezahlen hatte.
Seine Modulationsfähigkeit, Ausdruckskraft und Klangfarbe machten aus dem Bandoneón das „führende Instrument in den modernen argentinischen Tango-Orchesternstras“ , wie die Encyclopedia Britannica anmerkt. In Deutschland wurde das Bandoneón schnell zu einem Instrument der Geselligkeit. Verlor aber nach 1930 jegliche Bedeutung.
Santiago Cimadevilla spielt „Amurado“ (Maffia / Laurenz)
Die größte Popularität des Instrumentes steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Tango. Bereits im frühen 20. Jahrhundert war das Instrument ein prägender Bestandteil einer Orquesta Típica. Auch in späteren musikalischen Entwicklungen wie dem Tango Nuevo blieb der prägende Einfluss des Bandoneóns erhalten. Das Instrument stiftet mit dem Tango bis heute eine Identität. Die Bandoneón-Spieler in den dortigen Barrios (Stadtvierteln) haben die Bandoneón-Spieltechnik und Stilistik seit vielen Generationen vorzüglich gepflegt und weiterentwickelt.
Aníbal Troilo (1914 - 1975), genannt „Pichuco“, war ein berühmter argentinischer Tango-Komponist, Arrangeur und Bandoneón-Spieler aus Buenos Aires. Ihm zu Ehren, der über eine seither kaum erreichte Virtuosität auf dem Bandoneón verfügte, errichtete seine Heimatstadt Buenos Aires ein Denkmal.
"Che Bandoneón“ (Aníbal Troilo)
Eines der Klassiker für Bandoneón ist der Tango „Adiós Nonino“ von Astor Piazzolla, dem großen argentinischen Komponisten und Erschaffer des „Tango Nuevo“. Der holländische Bandoneón-Spieler Carel Kraayenhof spielte zur Hochzeit von Prinz Willem-Alexander und Prinzessin Maxima das Stück in der Nieuwe Kerk in Amsterdam.
Fünf Minuten Emotionen, fünf Minuten Heimat, fünf Minuten Argentinien... mitten in Amsterdam! Die melancholischen Töne des Bandoneóns entlockten die Tränen der Argentinierin Maxima. Und 55 Millionen Menschen konnten live zusehen.
Piazzolla hatte dieses weltberühmte, melancholische Stück komponiert, als ihn 1959 die Nachricht des Todes seines Vaters erreichte. Die Abwesenheits von Maximas Vater war zweifellos auch ein Grund für die Tränen der Argentinierin, denn ihr Vater Jorge durfte wegen seiner politischen Vergangenheit nicht an ihrer Hochzeit teilnehmen.
Carel Kraayenhof spielt "Adios nonino“
Michael Zismangilt heute als eines der größten Talente auf seinem Instrument. Zisman hat auf dem Bandoneón nebst dem Tango auch die Sprache des Straight-Ahead Jazz implementiert. Der schweizerisch-argentinische Doppelbürger kam 1982 in der Schweiz auf die Welt und begann weit entfernt von seiner Heimat ArgentinienBandoneón zu spielen.
In der selben Nacht, in der Astor Piazzolla [] im Jahr 1992 gestorben ist, erhielt Michael von seinem Großvater aus Buenos Aires sein erstes Instrument.
Michael Zisman - Bandoneón
Das Lied Por una cabeza (Um den Kopf [eines Pferdes]) entstand im Jahr 1935. Es ist ein populärer Tango von Carlos Gardel (Musik) und Alfredo Le Pera (Text). Das Lied stammt aus dem Musical-Film Tango Bar von John Reinhardt und handelt von einem notorischen Spieler, der seine Spielsucht in Verbindung mit Pferderennen mit der Anziehungskraft einer Frau beschreibt.