Djangos Vater verließ sehr früh die Familie. So zog Djangos Mutter ihn und die jüngeren Geschwister alleine auf. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs siedelten sie sich in einer Wohnwagensiedlung an der Porte de Choisy bei Paris an, einem Elendsviertel, das "La Zone" genannt war, und das für die folgenden Jahre zu Djangos Heimat wurde. Dort kam der Junge auch sehr früh in Kontakt mit der Musik. Er lernte Violine, Banjo und Gitarre zu spielen und schon als Zwölfjähriger musizierte er zusammen mit dem professionellen Akkordeonspieler Vetese Guérino, womit er bereits zum Familieneinkommen beitragen konnte.
Als 18-Jähriger schien sich bereits eine kleine Karriere für ihn anzubahnen, er machte erste Plattenaufnahmen und heiratete. Aber am 2. November 1928 traf ihn ein schwerer Schicksalsschlag. Der Wohnwagen des jungen Paares geriet in Brand. Django konnte nur mit Mühe sein Leben retten, war aber sehr schwer verletzt. Beinahe hätten ihm die Ärzte ein Bein amputiert. Was aber für einen Gitarristen ein Desaster ist, er erlitt schwere Verbrennungen an seiner linken Hand. Die Ärzte konnten zwar Daumen, Zeige- und Mittelfinger retten, aber die anderen Finger blieben verkrüppelt. Reinhardt ließ sich aber nicht runterkriegen und entwickelten in den achtzehn Monaten der Rehabilitation zielstrebig eine neue Spielweise, für die er lediglich den Zeige- und den Mittelfinger einsetzte, den Ringfinger und den kleinen Finger aber kaum brauchte, dennoch in eingeschränktem Maß für Akkorde zu Hilfe nehmen konnte.
Das Wunder gelang, Django Reinhardt schaffte den Anschluss und konnte weiter als Gitarrist arbeiten. Im Jahr 1934 kam ein Meilenstein seiner Karriere. Er lernte den Geiger Stéphane Grappelli kennen. Sie entdeckten ihre Gemeinsamkeiten, beispielsweise die für den amerikanischen Swing und gründeten kurz darauf zusammen mit den Rhythmusgitarristen Joseph Reinhardt (Djangos jüngerer Bruder), Roger Caput und dem Kontrabassisten Louis Volla das 'Quintette du Hot Club de France'. Die Gruppe wurde zu einer Ikone des europäischen Jazz. Dann trennte sich Stéphane Grappelli von dem Ensemble und Reinhardt gründete neue Gruppen und begann, Bebop-Elemente in seine Stücke zu integrieren, viel herumzuexperimentieren und spielte öfter mit elektrischen Gitarren. Aber es wurde ruhiger um ihn. Am 16. Mai 1953 erlitt Django Reinhardt plötzlich einen Schlaganfall und starb noch am selben Tag an deren Folgen im Alter von nur 43 Jahren.