Cajun Musik | Die Cajuns sind eine frankophone Bevölkerungsgruppe, die im Cajun Country im US-Bundesstaat Louisiana lebt. Sie sind Nachfahren der im 18. Jahrhundert aus den Atlantikprovinzen Kanadas vertriebenen akadischen (aus der ostkanadischen Provinz Acadie) Franzosen. Der Name „Cajuns“ ist eine Verballhornung des Namens „Acadiens“ . Die Cajuns lebten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts völlig unberührt von der US-amerikanischen Umwelt und behielten ihre Kultur bei; darunter ihre Musik, ihren außergewöhnlichen alten westfranzösischen Dialekt und ihre Küche. |
American Cajun Music |
Die Musik der Cajuns ist eine der ältesten Volksmusiken der USA. Sie ist einfach, melodisch und ausgesprochen rhythmisch; oft handelt es sich um Two Step, Walzer oder Polka. Die Instrumentierung besteht meist aus Fiddle, Cajun Accordion, Gitarre, Kontrabass und der „Tit-fer“ (kleines Eisen), der Triangel. |
Hadley Castille introduces his granddaughter, Sarah Jayde Williams, for this impromptu private concert in Opelousas, Louisiana. |
In den überwiegend in Französisch gehaltenen Texten geht es meist um Geschichten der Cajuns über die Liebe, die Jagd, das Trinken und ihre Feste. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand durch kreolische und afro-amerikanische Einflüsse die eigenständige Musikrichtung Zydeco. Sie existiert parallel zur traditionellen Musik und verwendet neben den klassischen auch elektrisch verstärkte Instrumente; ihre Texte sind oft in englischer Sprache abgefasst. |
Cajun Country Revival - You Won't Be Satisfied (Live at Pickathon) |
Die Musik der Akadier wurde über zahlreiche Generationen überliefert, es gibt bis heute keine geschriebenen Noten. Früher wurden die Lieder nur auf Fiddles gespielt. Es handelt sich dabei um eine Violine. Der Begriff „Fiddle“ wird verwendet, um den Unterschied zur klassischen Spielweise zu betonen.) Deutsche Einwanderer brachten um 1880 das diatonische Knopfakkordeon mit, das heute Cajun Accordion heißt. Dieses wurde um 1920 nach Umstellung auf die zu den Fiddles besser passenden Tonarten C-Dur und D-Dur definitiv in die Musik integriert. |
Madeleine - Zachary Richard |
Die Cajuns spielten und spielen heute noch die Musik abends mit Freunden zu Hause auf der Veranda, und am Wochenende trifft sich die Bevölkerung in großen Hallen und Schuppen zum Tanz (au bal), dem „Fais Do Do“. Dessen Übersetzung bedeutet „schlaf ein“ und meint, dass früher der abendliche Ball den Erwachsenen vorbehalten blieb, während die Kinder nebenan schlafen gelegt wurden. |
New Orleans Cajun Dancing (aus dem Film „The big easy“ ) |