Der Begriff Klezmer setzt sich aus den hebräischen Wörtern kley und zemer zusammen und be­deutet somit etwa „Werkzeuge des Gesangs“ . Es handelt sich um eine aus dem asch­ke­na­si­schen Judentum stammende Volksmusiktradition. Als Aschkenasen werden die Gruppen der­je­ni­gen Juden bezeichnet, die sich als Nachfahren der Juden verstehen, die im Wesentlichen in Mittel­europa und später auch in Osteuropa ansässig waren. Etwa um das 15. Jahrhundert entwickelten klezmorim genannte Volksmusikanten eine Tradition weltlicher, nichtliturgischer jüdischer Musik.

Sie orientierten sich an religiösen Traditionen, die bis in biblische Zeiten zurückreichen; ihre mu­si­kalische Ausdrucksweise entwickelte sich indessen weiter bis in die Gegenwart. Klezmer ver­schmelzt in sich melodische und rhythmische Strukturen, die in jenen geografischen Gebieten entstanden waren (Balkan, Polen, Russland), in denen die Juden sich aufgehalten hatten. Das Repertoire besteht vor allem aus Musik zur Begleitung von Hochzeiten und anderen Festen.

Ursprünglich bezog sich der Begriff klezmer (Plural klezmorim) auf die Musiker. Erst seit der Wie­derbelebung – durch den Holocaust war diese musikalische Tradition fast völlig verschwunden – dieser Musik in den USA in den 1970er Jahren wird der Begriff zur Bezeichnung der mu­si­ka­li­schen Stilrichtung verwendet. Bis dahin wurde diese Musik zumeist „jiddische“ Musik genannt. Unter Klezmer versteht man vorwiegend instrumentale Musik.

Obwohl sie fest in der Tradition des Klezmer stehen, sind sie doch kein traditionelles Klezmer-Ensemble: Yxalag. 2008 von Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen der Lübecker Musik­hoch­schule gegründet, sind die acht Musikerinnen und Musiker mit ihrer sensiblen und freien Bearbeitungen traditioneller Klezmer-Musik in wenigen Jahren zu einem ausgezeichneten Ruf gekommen.

“ Zug des Lebens“ ist eine israelisch-französisch-belgisch-niederländisch-rumä­ni­scher Film aus dem Jahr 1998, der auf einer Tragikomödie des rumänisch-französischen Regisseurs Radu Mihai­leanu basiert. Es handelt sich um eine herrlich komische, todtraurige Groteske mit viel Gal­gen­humor. Im Jahr 1941 erfahren die Einwohner eines osteuropäischen Schtetls (Siedlung mit ho­hem jüdischen Bevölkerungsanteil) von den Deportationen der Juden in Konzentra­tions­la­ger. Der „Rat der Weisen“ tagt und sucht vergeblich nach einer Lösung, bis dem Dorftrottel Schlomo die rettende Idee kommt: ein falscher Deportationszug. Dieser soll nach Osten fahren, aber einzig und allein, um über die Sowjetunion die Flucht nach Palästina zu ermöglichen.

Klezmer meets Polka and Dance (aus dem Film "Zug des Lebens")

Der wunderbare Film fuhr auf seiner Tour du Monde von Festival zu Festival und wurde mit zahl­reichen Preisen geehrt, darunter in Sundance und Sao Paulo mit dem Publikumspreis.