Reisebericht von Bernd Zillich    
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Škofja Loka (Slowenien)

Es ist Balsam für die Seele, eine historisch gewachsene Stadt zu erleben, deren Plätze und Gassen – zumindest stellenweise – noch unverwechselbare Bilder städtebaulicher Qualität mit Atmosphäre und Milieu bieten. Das malerische Škofja Loka (Loka ist die slowenische Bezeichnung für Aue), ein kleines Juwel auf einem halben Qua­drat­ki­lo­me­ter, liegt am Zu­sammenfluss der Poljanska Sora und Selška Sora und wird von einer imposanten Burg überragt, die von einer reichen und bewegten Vergangenheit zeugt.

Škofja Loka (zu Deutsch: Bischoflack) war 830 Jahre lang – was nicht ohne Spuren ge­blieben ist – Eigentum der Freisinger Bischofe, und ist eine der best­er­hal­tenen mittel­al­ter­lichen Städte in Slo­we­nien. Der alte Stadt­kern, der unter Denkmalschutz steht, ist voll von Se­henswür­dig­kei­ten aus vergan­ge­nen Zeiten. Hoch über der Stadt thront das im 12. Jahrhundert erbaute Schloss, das heute ein Mu­seum beherbergt. Die heute zum Teil noch erhaltene Stadt­mauer mit fünf Toren und Wachtürmen wurde Anfang des 14. Jh. er­rich­tet.

Die Existenz der Stadt wurde im Lauf ihrer Ge­schichte mehrmals von Bränden, Pest, Kriegsein­wir­kun­gen und Erdbeben bedroht. 1457 wurde sie von den Gefolgsleuten des Feld­herrn Jan Vitovec nieder­ge­brannt, 1476 von den Türken über­fal­len und 1511 von einem Erdbeben fast völlig zerstört. Sie wurde von Bischof Philip allerdings wieder auf­gebaut, und das in der Form, wie wir sie heute noch sehen können.

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Sehenswert ist vor allem das Stadtzentrum mit dem Stadtplatz (mestni trg) und dessen bunt ver­zierten Bürgerhäusern, die aus dem 16. und 17. Jh. stammen. Das alte, im 16. Jh. er­bau­te Rat­haus besticht besonders durch seine Wandmalereien. In der Mitte des Platzes steht seit 1751 eine Marien­säu­le, die als Dank dafür aufgestellt wurde, dass die Stadt von der Pest ver­schont geblieben war, die damals in Europa gewütet hatte. Der Untere Platz (spodnji trg), auch als "Langer“ Platz bekannt, ist zwar nicht ver­kehrs­be­ruhigt, es gibt aber auch dort schöne alte Bürgerhäuser. Am östlichen Rand des Platzes steht der frühere bischöfliche Getreidespeicher (Kašča).

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Die Kapuzinerbrücke über die Sora ist ohne Zweifel das auffälligste Merkmal der Stadt. Sie wurde im 14. Jahrhundert von Bischof Leopold bauen lassen, der später bei einem Ritt über dieselbe, damals ge­län­derlose Brücke in den Bach fiel und dabei ertrank. Mit ihrem stolzen Alter von mehr als 600 Jahren ist die Brücke eine der ältesten Archi­tek­tur­denk­male dieser Art in Mitteleuropa. Sie wurde 1888 renoviert und wird seitdem von einem Eisen­ge­länder gesichert. In der Mitte der Brücke steht eine Statue des Brücken­hei­li­gen Johannes von Nepomuk mit dem Wappen von Škofja Loka
Nur schade, dass außerhalb des Stadtkerns die Neuzeit eingezogen ist, mit ver­kehrs­ge­rech­ten Straßen und vor allem mit einigen hässlichen Neubauklötzen, die den herrlichen Blick auf die Stadt etwas trüben. In der Altstadt selbst ist davon glücklicherweise nichts zu sehen und sie bietet immer noch das authentische Bild einer tausend Jahre alten Stadt. In der ich, mangels freier Unterkunftsmöglichkeiten, mich leider nicht aufhalten kann.