Comodoro Rivadavia
Nach fünfundzwanzig Stunden Busfahrt kommen wir endlich in Comodoro Ri­va­davia an. Es ist 22 Uhr und ich ha­be noch kein Quartier. Ein sym­pa­thi­scher Taxifahrer mit einer filmreifen Vi­sa­ge hilft mir, die Hotels alle ab­zu­klap­pern, mit Betonung auf „alle", denn die Suche gestaltet sich alles an­dere als einfach. Nicht nur, dass die Hotels mit bis zu 150 Euro pro Nacht (auch für argentinische Verhältnisse) wahn­sin­nig teuer sind, es kommt noch dazu, dass sie durch die Bank alle ausgebucht sind. Erst nach mehr als einer halben Stunde im Taxi finde ich endlich ein Zimmer im Hostal Bel­grano - einer ziem­lich schmud­deligen Absteige.

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Donnerstag, 20. November
Argentinier
Die Argentinier sind stolz darauf, das weißeste Land Südamerikas zu sein. Wenn ich freilich die Gesichter jener Menschen betrachte, die nicht in maßgeschneiderten Anzügen in der City von Buenos Aires herumlaufen, in den vornehmen Restaurants dinieren, in den besten Hotels ab­stei­gen und gut bezahle Jobs in den Städten haben, dann entsteht bei mir ein etwas ab­wei­chender Ein­druck.
In der Provinz, an das Bushaltestellen, in den weniger feinen Restaurants, an den Strän­den und vor den Hamburger-Kiosken, dort wo sich die Jugendlichen der Unterschicht treffen und die Mädchen in eng anliegenden Leinwollhemden die Hüften wiegen, dort sehe ich in der Linie der Augen, in der etwas überhängenden Haut über den Augenlidern, in den kräftigen, kohlra­ben­schwar­zen Haaren, in der gelblichbraunen, glatten Haut, in der kompakten Form der Körper und in den fleischigen Lippen, die an den Rändern dunkle Blauschattierungen haben, das Erbe der in­digenen Völker. Man muss nur sehen lernen.
Der offiziellen Statistik nach stammen mehr als 90 % der Argentinier von Europäern ab, davon 36 % von Italienern, 29 % von Spaniern und 3–4 % von Deutschen. Die Nachkommen der Ur­ein­wohner sind heute nur noch eine kleine Minderheit. Dies liegt zwar auch daran, dass vor der Ko­lo­nialzeit nur der Nordwesten Argentiniens dicht bevölkert war, aber der Hauptgrund dürfte der sein, dass die In­dianer von Spaniern und  Argentiniern weitgehend ausgerottet wurden.
Vom staatlichen In­dia­ner­in­stitut INAI wird die Zahl der Indianer auf etwa 1 Million geschätzt, von den Indianer-Or­ganisationen jedoch auf immerhin mehr als 1,5 Millionen. Aber das Erbe der Ureinwohner ist ja auch in den Mes­ti­zen zu sehen, deren Anteil bis vor wenigen Jahrzehnten auf weniger als 10 % geschätzt wurde.
Inzwischen geht man aber von einem weitaus höheren Anteil in der Bevölkerung aus. Diese Ab­wei­chung beruht vermutlich darauf, dass sich die Mestizen früher oft als „Weiße“ ausgaben, um weniger diskriminiert zu werden.
Erdöl
Als ich aus der Pizzeria trete, habe ich den Satz „Muchas gracias y que termine bien el dia“ (Vielen Dank und setzen Sie den Tag gut fort) noch im Ohr. Es reicht so wenig, um mich zu beglücken! So uninteressant und langweilig diese Industriestadt auch ist, der Gedanke allein, dass ich so „weit weg von allem“ bin, löst eine beispiellose Euphorie bei mir aus. Diese wird auch dadurch noch ver­stärkt, dass Pa­ta­gonien sein Versprechen wieder gehalten hat: Die Luft ist kristallklar, der Himmel bis­wei­len ein Farbschauspiel und das Licht streichelt morgens und abends meine Seele mit seiner un­ver­wechselbaren Sanftheit.
Schiffswrack im Hafen
Weshalb die Stadt so teuer ist, ist bald geklärt. Comodoro Rivadavia ist nämlich eines der wich­tig­sten Zentren der argentinischen Erd­öl­pro­duktion und der Standort mehrerer In­dus­trie­be­triebe, die das Rohöl verarbeiten. Zudem ist es die Handelsmetropole für den gesamten Süden Pata­go­niens. Dadurch ist Comodoro Rivadavia eine im innerargentinischen Vergleich reiche Stadt. Der Tou­ris­mus, wofür die Stadt allerdings nur Ausgangspunkt von Touren ist, trägt das Seine dazu bei.
Ein Auto muss her
Weil auch ich die Stadt nur als Basis für längere Abstecher in die Umgebung betrachte, muss ich mir schnellsten ein Mietauto besorgen. Nach einem Preisvergleich zwischen diversen Anbie­tern miete ich schließlich bei Hertz einen kleinen Corsa, der hier „Chevrolet Corsa“ genannt wird. Ich ändere auch mein Konzept und entscheide mich dafür, das Auto für die ganze Fahrt nach San Car­los de Bariloche zu mieten, um es dort abzugeben und nicht hier in Comodoro Riva­davia, wie ich es zuerst beab­sich­tig­te. Weil aber die Hertz-Filialen hier im Lande völlig un­ab­hängig voneinander sind, kostet mich das ei­ne sehr hohe „Abholgebühr", umgerechnet etwa 200 Euro, die zu den Ge­samtkosten hin­zu­kommen.
Außerdem muss ich eine Versicherung ab­schlie­ßen, was mit einem sehr hohen Eigen­be­halt verbunden ist, nämlich 350 € bei Teilschaden (kleine, durch Steinschlag verursachte Kratzer werden angeblich großzügig übersehen) und 1.200 € bei Totalschaden. Das genaue Wort, das für letzteren verwendet wird, ist vuelco, das wörtlich „Überschlag“ bedeutet. Was für eine ermutigende Perspektive! Of­fen­sicht­lich kommt es nicht selten vor, dass Touristen beim un­vor­sich­tigen Fahren auf Schotterstraßen, ihren Wagen zum Umkippen bringen.
Freitag, 21. November
Jaramillo
Herr Celestino Kühnle erzählt freimutig, ver­wun­dert und erfreut zugleich, dass sich hier in die­sem unscheinbaren Ort in den Weiten Pa­ta­go­niens jemand für seine Geschichte in­te­res­siert. Als er hört, dass ich aus Deutsch­land komme, strahlen die ruhigen, ernsten Augen des 65-jährigen. 1921 kam sein Vater mit den Eltern aus Deutschland nach Argentinien. Nach vielen Gescheh­nis­sen ver­schlug es die Familie schließlich nach Puerto Deseado, in dessen Nähe Celestinos Vater eine Estancia, kaufte, wo die Familie sich der Schafzucht widmete. Bis zu dreitausend Tiere nann­ten sie zeitweise ihr eigen.
Celestino Kühnle
1990, nach dem Tod seines Vaters, führte Ce­lestino die Estancia zwar eine Weile weiter, die Zeit aber, in der Wolle als das weiße Gold Ar­gen­ti­niens galt, waren längst vorbei. Der Wollpreis war in den Keller gesunken und hatte sich nicht mehr erholt. So nahm Celestino einige Jahre später eine Arbeit für die Regierung in Jaramillo an, und seit einem Jahr führt er nun mit seiner Frau diesen comedor (Gast­wirt­schaft). Wenn ich die Gesichtszüge seiner Tochter und seines Enkels betrachte, sehe ich darin kaum noc etwas Deutsches. Nach nur zwei Gene­rationen sind es nur noch Argentiner.
Celestino Kühnles Vater
Die Begegnung mit Herrn Kühnle verdanke ich gewissermaßen dem britischen Schriftsteller Bruce Chatwin, denn hätte ich seinen Roman „In Patagonien“ nicht gelesen und Chatwins Foto des verlassenen Bahnhofs von Jaramillo nicht gesehen, wie hätte ich überhaupt auf diesen unbedeutenden Fleck auf der argen­ti­nischen Land­karte kommen können?

BUCHEMPFEHLUNG
In Patagonien: Ein „Muss“ für Reisende nach Patagonien. Bruce Chatwins behutsame Art, auf die Einheimischen wie auf die Eingewanderten zuzugehen oder den Schicksalen Verschollener nachzuforschen, sind der Schlüssel zu abenteuerlichen Entdeckungen.

Die Faszination, die dieser Ort auf mich ausübt, beruht nicht allein auf seine gewaltige Abge­schie­denheit, auf die Weite seines Himmels oder auf die Intensität, mit der die klare Luft seine Farben akzentuiert. Sie ist vor allem auf das Zusamenführen von alldem, was meine Fantasie im Laufe der Zeit in meinem Kopf zu­sam­men­ge­braut hat: die Sehnsucht nach Aben­teu­ern, die Einblendungen von Wild­west­fil­men und -ge­schich­ten, die Asso­zia­tio­nen, die Verstaubtes und Verfallenes zum unent­rinnbaren Ver­strei­chen der Zeit bei mir wecken.
Im aufgelassenen Bahnhof von Jaramillo
In diesem kleinen Ort steckt mehr Geschichte, als man auf Anhieb denken könnte. Auf den Ei­sen­bahnschienen, die 1908 von der ar­gen­ti­ni­schen Regierung in einem au­ßer­ge­wöhn­lichen Kraftakt hierhin verlegt wurden, fährt seit langem kein Zug mehr, sie rosten nur noch vor sich hin. Die Strecke wurde damals mit dem Ziel gebaut, die Weiten dieses Landes zu er­schlie­ßen, um es wirk­lich in Besitz nehmen zu kön­nen. Dabei dachte man weniger an die ar­bei­ten­den Massen, vielmehr an die Schafs­zuchtbarone, die herrschende Klasse, die mit ihrem Reichtum die Redensart „reich wie ein Ar­gen­ti­nier“ entstehen ließ.
Im aufgelassenen Bahnhof von Jaramillo
Ich komme auch mit einem Angestellten der Comision de Fomento (Entwicklungsbehörde) ins Ge­spräch. Ich zeige ihm das Foto des alten Bahnhofs in Chatwins Buch und wundere mich nicht we­nig, als er mir gesteht, noch nie etwas von diesem Autor gehört zu haben. Während er voller Be­geisterung eine Anzahl der Bilder fo­to­kopiert, gibt er mir einen Einblick in die Ge­schich­te von Pata­go­nien und diesem ge­schichts­träch­ti­gen kleinen Ort am Ende der Welt.
Tragisches Patagonien (*)
Am Anfang des 20. Jahrhunderts war Patagonien argentinisches Ge­biet. Hier arbeiteten „peones“ (Landarbeiter) aus dem nördlicheren Argen­ti­nien, aber auch Spanier, Italiener, Polen und Chilenen für eine Handvoll Großgrundbesitzer. Auf riesigen „Estan­cias“ – Latifundien von teil­weise mehr als 100.000 ha – wurden die Ar­be­iter regelrecht aus­ge­beu­tet: Hungerlöhne und Arbeitszeiten von bis zu 16 Stunden pro Tag. Die Chilenen bekamen sogar nur die Hälfte des Lohns. Interessant zu er­wähnen ist, dass ein Großteil der Es­tan­cias im Be­sitz von Ausländern waren, in erster Linie Briten.
Dieser Museums-Eisenbahnwagon (Puerto Deseado) wurde bei den Ereignissen von 1920-1921 eingesetzt.
Am 1. November 1920 wurde aufgrund einer Resolution der von Antonio Soto geleiteten Fede­ra­cion Obrera Regional Argentina von Río Gallegos, die Haupt­stadt der Provinz Santa Cruz, der Ge­neralstreik auf allen Estancias des Territoriums aus­gerufen. Die Forderungen der Arbei­ter waren aber äußerst bescheiden. Neben geringen Lohn­er­hö­hungen verlangten sie nur ein paar Ver­bes­serungen der Arbeitsbedin­gun­gen (bsispielsweise die Unterbringung von maximal drei Ar­bei­tern pro Raum von 16 qm, Ein­stel­lungs­mög­lich­keit für ver­heiratete Arbeiter etc.).
Anfangs gab es, obwohl die Streikende man­cher­orts Polizisten und Estancieros als Gei­seln ge­nom­men hatten, keine nennenswerten Gewaltsakten. Einzige Ausnahme war die Aktionen der Anar­chisten-Bande von Alfredo Fonte, die einzelne Estancias überfielen. Diese Überfälle, von denen sich die Streikenden unter Antonio Soto distanzierten, wurden später als Rechtfertigung für die militärischen Operationen genommen.
Um diesen Generalstreik zu beenden übten die Engländer und der Gouverneur, der auch der Ver­treter der Großgrundbesitzer war, starken Druck in Buenos Aires aus, was Argentiniens Präsi­den­ten, Dr. Hipólito Yrigoyen, zur Ent­sen­dung eines Kavallerie­regiments nach Pa­ta­go­nien veranlasste, um die Situation in den Griff zu bekommen. Das Kommando bekam Oberst­leut­nant Varela.
Varela, selbst von den schlechten Ar­beits­be­din­gungen der Landarbeiter überzeugt, brach­te auf ei­gene Initiative einen Vertrag in die Wege, der sowohl von den Landarbeitern als auch von den Groß­grund­be­sitzern akzeptiert und am 22 Fe­bruar 1921 un­ter­schrieben wurde.

BUCHEMPFEHLUNG
Aufstand in Patagonien: Der Historiker und Publizist Osvaldo Bayer und macht die Arbeitskämpfe erstmals öffentlich. Das Buch erzählt an­schau­lich und mit vielen Beispielen die Geschichte der Streiks und die in­di­vi­duellen Schicksale vieler Beteiligten.

Doch die Groß­grundbesitzer von Santa Cruz hatten keinen Augenblick daran gedacht, den Vertrag zu erfüllen. Kaum waren die Trup­pen weg, schon hielten sie sich nicht daran. So kam kam es erneut zum Generalstreik. Die Groß­grund­be­sitzer flohen in die Städte an der Atlantikküste oder nach Buenos Aires, wo sie alle Hebel in Bewegung setzten, um den Streik zu beenden.
Nach der Festnahme seitens der Polizei von ein­zelnen Führern der Arbeiterbewegung ver­schärf­te sich die Situation. Wieder schickte Yrigoyen Oberst­leutnant Varela nach Patagonien mit dem Be­fehl, die Ordnung wieder her­zu­stel­len und die Streiks zu beenden. Er genehmigte auch ex­tre­me Maß­nahmen. Was dann geschah, ist un­be­greif­lich. Oberst­leut­nant Varela küm­mer­te sich nicht im Ge­ringsten um die Er­fül­lung des Vertrags, den er selber mit un­ter­schrie­ben hatte, sondern begann sofort mit der Er­schie­ßung der Streikenden und ihrer Dele­gierten.
Aufnahme aus dem Film „Patagonia rebelde“
Unter den Streikenden, die sich wehrten, war die Gruppe von José Font, auch "Facón Grande“ ge­nannt. Als am 20. Dezember 1921 Oberst­leut­nant Varela per Eisenbahn mit einer Ein­heit im Bahn­hof von Tehuelches ankam, fand der einzige Widerstandsakt des gesamten Streikes statt. In einer Schie­ßerei wurde ein Soldat verletzt und ein weiterer getötet. Varela musste sich zurückziehen. 
Daraufhin bediente sich Varela einer Strategie, die man unverhohlen als Verrat bezeichnen kann. Er ließ „Facón Grande“ in das Militärlager in Jaramillo kommen, um mit ihm zu „ver­han­deln", ließ ihn aber bei seiner Ankunft  sofort erschießen.
Gefangengenommene Landarbeiter
Die Landarbeiter der Estancia „La Anita“ hatten inzwischen beschlossen, die „bedingungslose Ka­pitulation“ zu akzeptieren, die Varela verlangte, und Abgeordnete zu ihm geschickt. Nur der anar­chistische Aktivist Antonio Soto folgte nicht dem Mehr­heitsbeschluss der Versammlung und floh mit einigen Kumpeln in die Kor­dillere. Sie sollten zu den wenigen Über­lebenden gehören.
Die Soldaten baten die Estancia-Besitzer, die Rädelsführer zu denunzieren. Diese wurden dann als erste erschossen, dann die Chilenen und weitere Streikende. Auf der „La Anita“ alleine zählte man Hunderte Erschießungen. Diese Hinrichtungen führten zum Ende des Streiks. Die über­lebenden Arbeiter berichteten von ins­gesamt 1500 Erschießungen. Die Estancieros brachen nicht nur den Vertrag, sondern setzten auch noch die Löhne herab. Die Ar­beits­bedingungen wurden erschwert.
Am 27. Januar 1923 verübte Kurt Gustav Wilckens, ein deutscher Anarchist, ein Attentat auf Vare­la, wo­bei dieser getötet wurde. Wilckens selbst wurde später im Gefängnis ermordet.
Trotz der Forderungen der Opposition, eine Kommission nach Patagonien zu entsenden, um die Zahl der Todesopfer und das Verhalten der Militärs zu dokumentieren, wurden die Gräu­el­taten niemals offiziell untersucht. Die Ge­werk­schafts­lo­kale von Santa Cruz wurden zer­stört, die Biblio­the­ken niedergebrannt. Die Mas­sen­grä­ber wurden nie gekennzeichnet. Die katho­lische Kirche hat über diese Ereignisse geschwiegen. Keine der nachfolgenden Re­gie­run­gen hat je eine Unter­su­chung eingeleitet.
Erst 1968 begann der Autor Osvaldo Bayer mit Nachforschungen, die als das Buch „La Pa­ta­go­nia rebelde“ (Das re­bel­lische Patagonien) er­schie­nen. Auf der Basis des Buches wurde spä­ter der gleich­na­mi­ge Film ge­dreht, der 1974 den Sil­ber­nen Bä­ren bei den Berliner Film­fest­spielen gewann.
Film „La Patagonia rebelde“ (Spanisch)
Die­ser wurde aber von der Re­gie­rung von Isabel Perón in Ar­gen­tinien verboten. Erst nach dem Sturz der Mi­li­tärdiktatur 1983 konnte der Film in Argentinien endlich gezeigt und Bayers Bücher heraus­gegeben werden.
Es be­gann eine Kampagne zur Rehabilitierung der Hunderten von ermordeten Strei­ken­den. Dem Gaucho José Font wurde hier in Jaramillo, an der Stelle, wo er hin­ge­rich­tet wurde, ein Denkmal gesetzt. Eine Straße in Río Gallegos trägt den Namen „Antonio Soto“. Auf der Estancia „La Anita", wo Hunderte Arbeiter in einem Mas­sen­grab liegen, wurde ein Ehren­mal er­rich­tet. Am Grab von Oberstleutnant Varela findet man hingegen nur eine Tafel mit der Inschrift: „Die Briten von Patagonien, Oberst­leut­nant Vare­la zu ewi­gem Dank ver­pflich­tet, da er seine Pflicht erfüllt hat."
Diese Zeiten sind längst vorbei. Im Ort reihen sich schmucke, bunte, unromantische Bun­ga­lows aneinander, in denen Menschen leben, die mit Landwirtschaft nicht mehr viel zu tun haben. Sie arbeiten hauptsächlich in der Verwaltung und im Tourismus, denn etwa 130 km von hier liegt ein zu Stein gewordener Wald, der seit langen zum Nationalpark deklariert worden ist.
(*) Textauszüge aus einem Artikel von Osvaldo Bayer.