VERKEHRSREGELN IN GROSSBRITANNIEN |
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Für eine Fahrt nach Großbritannien
benötigt man natürlich den Führerschein.
Seit neuestem gibt es ja den Führerschein in Scheckkartenformat.
Innerhalb der EU wurde vereinbart, dass auch der alte
(graue) Führerschein als entsprechendes Dokument
anerkannt wird. Sollte man sich länger in Großbritannien
aufhalten, dann muss man nach einem Jahr den britischen
Führerschein erwerben.
Als weiteres nicht zu vergessen, der Fahrzeugschein. Weiterhin
ist die Mitnahme einer Grünen Internationalen Versicherungskarte
und eventuell eines Auslandschutzbriefes
zu empfehlen. Das Kraftfahrzeug muss das ovale Nationalitätenkennzeichen
tragen sofern man nicht schon über das neue EU-Kennzeichen
verfügt. |
Die Einfuhr von Kraftstoff in Reservekanistern ist aus Sicherheitsgründen durch den Eurotunnel und auf Fährschiffen untersagt. |
Straßengebühren |
Die Autobahnen in Großbritannien
sind nicht kostenpflichtig, es gibt jedoch kostenpflichtige
Tunnel und Brücken, z.B. Autobahnring London (M25)
im Nordosten |
Maßeinheiten |
In England gilt die englische
Meile als Längeneinheit. Sie beträgt 1609,344
m. Deshalb muss man die Entfernungsangabe der entsprechenden
Verkehrsschilder jeweils mal 1,6 multiplizieren, um die
Kilometerzahl zu berechnen.
Entsprechend wird die Geschwindigkeit in mph
(miles per hour) gemessen. |
Linksverkehr |
In Großbritannien
wird auf der linken Straßenseite gefahren, rechts
überholt. Die Gewöhnung an den
Linksverkehr und ggf. an die Rechtslenkung erfolgt aber
sehr schnell.
Man benötigt für die Scheinwerfer eine Teil-Abdeckung,
damit man wegen der asymmetrischen Ausleuchtung den Gegenverkehr
nicht blendet. Diese Klebefolie ist auf der Fähre
oder bei den Shops der Automobilclubs an der Fähre
erhältlich.. Fragen Sie einfach Ihre Werkstatt oder
Ihren Automobilclub. Linksverkehr ist übrigens auf der Welt weiter verbreitet, als man denkt. |
Kreisverkehrinseln |
Eine ganz ausgezeichnete Sache
sind die sogenannten "roundabouts". Diese
Kreisverkehrsinseln gibt es bei allen Ausfahrten
der "motorways" (Autobahnen), bei zahlreichen
Straßenkreuzungen in Stadt und Land, sogar in keinen
Dörfern. Einer ihrer großen Vorteile ist die
Möglichkeit, in entgegengesetzter Richtung wieder
zurückzufahren, im Falle man sich verfahren hat und
vorher keine Chance wahrnehmen konnte, den Wagen
zu wenden.
Der Kreisverkehr hat immer Vorfahrt. Man fährt immer
im Uhrzeigersinn. Bei der Einfahrt ordnet man sich links
ein und blinkt links für die erste Ausfahrt, für
die zweite (geradeaus) blinkt man erst bei der Ausfahrt.
Für die dritte Ausfahrt ordnet man sich rechts ein
und blinkt zuerst rechts, dann links bei der Ausfahrt. |
Höchstgeschwindigkeit |
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Innerhalb von Orten gilt die Begrenzung
auf 48 km/h (30 mph) für alle Fahrzeuge. |
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Auf der Autobahn und auf Straßen
mit mindestens 2 Spuren pro Fahrtrichtung
112 km/h (70 mph) für
Motorräder und PKW. |
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LKW bis 7,5 to dürfen auf Autobahnen
maximal 112 km/h (70 mph) und auf den 4-spurigen Landstraßen 96
km/h (60 mph) fahren. |
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Auf übrigen Straßen fahren PKW und
Motorräder max. 96 km/h (60 mph), PKW mit Anhänger und LKW
bis 7,5 to max. 80 km/h (50 mph). |
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Vorfahrt |
Straßen ohne Vorfahrt sind durch die Schilder
STOP oder GIVE WAY gekennzeichnet.
Eine doppelte weiße Querlinie heißt STOP,
eine doppelte unterbrochene verlangt das langsame
Heranfahren. In Fällen ohne Kennzeichnung muss
man sich einigen. |
Licht-Pflicht
am Tag |
Derzeit nocht nicht vorgeschrieben. |
Promillegrenze |
Die Promillegrenze liegt bei einem Wert
von 0,8. Bei Alkohol am Steuer sind bis zu sechs Monate Haftstrafe und Fahrerlaubnisentzug möglich. Ein Bußgeld bis zu £7400
ist möglich. |
Anschnallpflicht
am Tag |
In Großbritannien besteht generelle Gurtpflicht.
Nichtanlegen des Sitzgurtes kostet zum Zeitpunkt, an dem ich schreibe £50 - £500. Wegen der Geschwindigkeit, mit der sich die Bußgeldbeträge erhöhen, werde ich in der Folge keine Beträge mehr nennen. Sie wären vermutlich längst überholt. |
Kinder im Auto |
Kinder unter 14 Jahren dürfen nur auf dem Rücksitz eines Pkws mitfahren. |
Telefonieren am Steuer |
Telefonieren während der Fahrt ist dem Fahrzeuglenker
verboten. Für das Mobiltelefon sollte
Ihr Wagen also über eine Freisprechanlage verfügen. |
Parken |
Einfache oder doppelte gelbe Streifen, die am Straßenrand
parallel zum Rinnstein verlaufen, kennzeichnen ein Park-
bzw. Halteverbot. entsprechend den Schildern am Straßenrand.
Zu welchen Zeiten diese Verbote gelten, steht auf
kleinen Schildern am Straßenrand. Parken
entgegen der Fahrtrichtung wird fast überall toleriert. |
Eine weiße doppelte Längslinie in der Straßenmitte
bedeutet ebenfalls Halteverbot. Im Großraum London
gibt es jetzt neuerdings rote Linien am Straßenrand,
die das Halteverbot noch einmal verschärfen, um
den Verkehrsstrom wirklich ungehindert auf allen Spuren
fließen zu lassen. |
Parkraum ist generell knapp, auch in kleinen Ortschaften,
aber es gibt meist gekennzeichnete Parkflächen,
auf denen man sein Auto auch für längere Zeit
abstellen kann. In manchen Fällen ist
die Parkdauer auf 12 oder 18 Stunden begrenzt. |
Beschilderung |
Die Beschilderung an den Landstraßen und an den
Motorways, von denen die meisten dreispurig angelegt
sind, und auf den Dual Carriageways zweispurige
Hauptverkehrsstraßen (Primary Roads) der A-Kategorie
ist klar und übersichtlich, oft
besser als in Deutschland, Frankreich oder in der Schweiz:
Größere Tafeln, leichter erfassbare Symbolik,
bessere Typografie. |
Blaue Tafeln kennzeichnen die Motorways, grüne
mit gelber Schrift die Primary Roads, weiße mit
schwarzer Schrift die Gemeindestraßen. Baustellenschilder
sind gelbgrundig und es nimmt nicht wunder, dass
auf einigen von ihnen ein höfliches "Sorry
for any delay" steht. Sie befinden sich in England! |
Scheinwerfer |
Bei Scheinwerfern mit asymmetrischem Licht muss der entsprechende Sektor abgeklebt werden (Head lamp beam converter). |
Staugebühr (Congestion Charge) in London |
Die sogenannte Congestion Charge wird für Fahrer der meisten Fahrzeuge erhoben, wenn sie zwischen 7.00 Uhr und 18.00 Uhr montags bis freitags ins Stadtzentrum von London fahren. Ausgenommen sind öffentliche Feiertage und die Tage zwischen dem ersten Weihnachtstag und Neujahr. Die Mautzone ist durch Verkehrszeichen und Straßenmarkierungen deutlich gekennzeichnet. Nicht zahlen (oder weniger zahlen) müssen Motorräder und elektrische Autos. Behinderte Fahrer sind ganz von der Maut ausgenommen, sie müssen aber die Ausnahmegenehmigung im Voraus beantragen. |
Autoversicherung |
Für jedes Auto ist auch in Großbritannien eine KfZ-Haftpflichtversicherung Pflicht. Fährt man ohne KfZ-Versicherung, riskiert man hohe Strafgebühren. Die englischen Versicherungen sind mit den deutschen Versicherungen vergleichbar. In Großbritannien gibt es drei Arten von KFZ-Versicherungen: Comprehensive Cover, Third Party Fire and Theft (TPF&T) und Third Party Only (TPO). Sich die Kfz-Versicherung bei einer deutschen Versicherung berechnen lassen, kann man beispielsweise bei www.hannoversche.de/produkte/kfz-versicherung-rechner.htm. |
Empfehlenswert ist auch die Bestätigung eines ausreichenden Versicherungsschutzes mit der Grünen Versicherungskarte. |
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WEITERES FÜR AUTOFAHRER |
Kraftstoff |
Benzin wird in England nicht
mehr nach Gallonen, sondern nach Litern abgegeben. Der
Liter Super kostet etwa so viel wie in Deutschland. Autofahren
ist bei diesen Preisen ein relativ teures Vergnügen.
Vor allem genießen Besitzer von Dieselfahrzeugen
in dieser Beziehung keine besonders großen Vorteile. |
Der britische
Fahrstil |
Das Verhalten des Engländers
am Steuer ist ganz und gar nicht aggressiv, normalerweise
eher defensiv. Man hält sich auf dem Motorway an
die Höchstgeschwindigkeit, und
wenn ein Zeitgenosse es besonders eilig haben sollte und
darauf besteht, mit allzuhoher Geschwindigkeit zu
überholen, macht ihm jedermann bereitwillig
Platz. Der Versuchung, ihm nachzujagen, unterliegen aber
meist nur ausländische Kraftfahrer. |
Auf vielen Landstraßen
wird besonders vorsichtig gefahren, denn sie sind eng
und kurvenreich, von hohen Hecken gesäumt und streckenweise
auf 30 oder 40 mph limitiert. Auf den Motorways
wird häufig "geblitzt" also Vorsicht! |
Passing places |
Die
Straßen vieler Regionen Schottlands sind single
track routes, also einspurig gebaut. Alle paar Hundert
Meter befinden sich dort passing places, mit kennzeichnenden
Schildern schon von weitem sichtbare Ausweichstellen.
Es fährt immer der in eine solche Ausweichstelle,
der diese als erster erreicht, wenn nur noch eine Ausweichstelle
zwischen Ihnen und dem Gegenverkehr ist. Ermöglichen
Sie bitte auch das sofortige Überholen in diesen
Ausweichstellen. |
Auskunft - Hilfe |
Der Partnerclub de ADAC ist
die Automobile Association (AA), der des AvD der
Royal Automobile Club (RAC). Beide verfügen
über ein gutes Servicesystem. Im Pannenfall ist Hilfe
telefonisch landesweit unter der Nummer 0800 02 89 018
(AA) oder 0800 82 82 82 (RAC) anzufordern; wer ein Mobiltelefon
benutzt, wählt 01622 762 342. Die Nummer für
den Polizei- und Unfallnotruf ist 999, per Mobilfunk 112. |