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Südböhmen - Böhmerwald: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps.
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Im Zeichen der Rose: Reise in eine europäische Provinz zwischen Donau und Moldau
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DuMont Bildatlas Tschechien
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Die Moldau mit CD: Eine Geschichte zur Musik von Friedrich Smetana (Musikalisches Bilderbuch mit CD)
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Die Erben des Böhmerwald-Paradieses
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Unsere Heimat - Die Stadt Krummau an der Moldau im Böhmerwald
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chronos krumlov: Gedichte (Lyrik-Edition)
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Gruss aus Krummau: Alte Ansichtskarten erzählen
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Böhmerwald/Sumava. 1 : 50 000. Wanderkarten-Set mit Naturführer D/CZ in der Nylontasche. Wandern, Rad. GPS-genau
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Bergkristall: Und andere Erzählungen
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Witiko
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Schiele: Kleine Reihe - Kunst
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Český Krumlov (Krummau)

Seit Jahrhunderten gilt das kleine Städtchen an der Moldau als “Perle des Böhmerwaldes” – und das nicht nur wegen der einmaligen Lage in einer Mol­dau-Schleife. Im Jahr 1992 (also nach der Wen­de) deklarierte die UNESCO die gesamte In­nenstadt zum Weltkulturerbe. Das Ensemble von mehr als 300 historischen Häusern mit dem Schloss- und Burg­komplex beeindruckt jeden Besucher auf An­hieb. Die komplette Innenstadt steht heute unter Denkmalschutz.
Nach dem Ende der sozialistischen Ära war Český Krumlovs Altstadtkern in einem verheerenden Zu­stand, mit abbröckelndem Putz, grau vor Ruß und völlig heruntergekommen – aber in der Substanz noch intakt. Die Stadt hatte 700 Jahre lang Glück gehabt. Sie wurde niemals zerstört. Nicht im Zwei­ten Welt­krieg, nicht im Ersten, noch nicht einmal im Drei­ßig­jährigen Krieg. Auch Brandkatastrophen hat es nicht gegeben. Es grenzt fast an ein Wunder. Kaputtsanieren – das war in der kommunistischen Tschechoslowakei nicht drin, schon gar nicht im Grenzgebiet. Allerdings sorgte der Zahn der Zeit für allerlei Schäden.
Wer die Stadt Anfang der 1990er Jah­re erleben konn­te, wür­de sie kaum wiedererkennen. Denn nach der Nomi­nie­rung durch die UNESCO erfolgte eine um­fang­rei­che Restaurierung der historischen Gebäude und Plätze, und die Stadt erlangte eine touristische Be­deu­tung, die einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte.
Freilich sind die Zeiten jetzt endgültig vorbei, in denen man die Stadt fast für sich allein genießen konnte: den be­ein­druck­enden Blick von der Burg über die Mol­dau, den im 17. Jahrhundert angelegten Barockgar­ten, die zahlreichen intimen Ecken der Altstadt mit ihren klei­nen ein- oder zwei­stöckigen Häu­sern und das Auf und Ab ver­win­kelter Gas­sen. Damals, vor und kurz nach der Wende, konnte man sich wie zurück in eine alte, bescheidene Zeit zurückversetzt fühlen. Die stellenweise zerbröckelnden und in den Ritzen stark bewach­se­nen Steinmauern ließen weit, weit zurück in die Zeit denken. Und blieb man einmal in einem Gäss­chen kurz stehen, konnte man eine Stille wahrnehmen, die manchmal sogar das Rascheln der eigenen Kleidung oder das Klopfen der eigenen Schritte auf das Pflaster als störend er­schei­nen ließ.
Blick auf die Stadt
Willkommen in der Überflussgesellschaft! Heute ist das schmucke Städtchen in jeder Jahreszeit von Touristenmassen überlaufen, in jedem zweiten Haus der Altstadt hat sich eine Boutique, ein Café oder eine Speisegaststätte eingenistet. Geschäft und Gewinnstreben bestimmen den Alltag, wie wir es im Westen seit eh und je gewohnt sind. Durch die hohen Mieten wird die einheimische Be­völ­ke­rung mehr und mehr aus der Stadt verdrängt. Hauskäufe von Spekulanten sind jederzeit möglich. Die Einheimischen leben in der teuersten Stadt Böhmens. In der Innenstadt gibt es nur noch ein einziges Lebensmittelgeschäft, dafür aber 30 Glas- und Souvenirläden. Nur noch halb so viele Menschen wie vor 1989 leben jetzt im Zentrum.
Für die Touristen ist und bleibt die kleine Stadt an der Moldau ein Juwel. Český Krumlov wurde als bedeutendstes europäisches Denkmalreservat nach Venedig eingestuft und wird unter UNESCO-Überwachung aufwendig restauriert.
Adalbert Stifter, der große österreichische Böhmerwald-Dichter, beschrieb in seinem Roman "Witiko" Krum­mau folgendermaßen "Das ist die krumme Au und da wäre eine Burg noch schöner als auf dem Berge der Rosen, den Ihr so lange angeschaut habt. Die Moldau macht ei­nen Ring, dann macht sie außerhalb desselben einen zweiten verkehrten, und dann noch einen größeren, der wieder verkehrt ist, und an ihm stehen gerade Felsen empor."
Das Schloss ist nach der Prager Burg der zweitgrößte historische Bau in Tschechien und umfasst eine Gesamtfläche von zehn Hektar. In ihm befindet sich auch ein barockes Schloss­thea­ter, das eine der zwei weltweit noch erhaltenen Barockbühnen ist, die noch im Ori­gi­nal­zu­stand erhalten sind. Das Theater in seiner heutigen Form wurde 1680–1682 im Auftrag des Fürs­ten Johann Christian von Eggenberg, im fünften Schlosshof errichtet. Heute gibt es Aufführungen (mit sehr begrenztem Kartenangebot) im Rahmen des jährlichen Festes im Juni.
Auf dem Hauptplatz
Český Krumlov ist nicht nur die Stadt des Kulturerbes und des ältesten Barocktheaters der Welt, sie ist auch eine Stadt der Kunst und Kultur: Egon Schiele Art Centrum, International Art Gal­lery, 7 Museen und 4 Galerien, fünf Musikfestivals, ein Theaterfestival, nur um ein paar Stich­wör­ter zu nennen.
In den Gassen der Altstadt

Die Stadt bietet den Besuchern auch zahlreiche weitere Erlebnisse: Bierverkostung in der lo­ka­len Brauerei, Floßfahrten auf der Moldau, nächtliche Stadtführungen und vieles mehr. Die wun­der­schö­ne Umgebung der Stadt erweitert dieses Angebot. Die hügelige Landschaft ist geeig­net fürs Wandern, Radfahren, für Pferdeausritte und Golf. Auf der Vltava (Moldau) sind Rafting und Was­serwanderungen angesagt. Die Nähe zum Nationalpark Šumava (Böhmerwald) bietet noch weitere Möglichkeiten.

St. Veit Kirche
Im Jahr 1340 wurde der Bau der St.-Veit-Kirche von dem deutschen Baumeister Linhart von Aldenberg angefangen, von 1407–1439 wurde umgebaut. Der Chor wurde vor 1500 von der Bauhütte des Hans Gezinger errichtet, die seit 1497 in Krumau tätig war. Der Hauptaltar wurde 1673–1683 neu geschaffen und die Kirche 1725–1726 barockisiert. In der Kirche befand sich die Plastik der "Krumauer Madonna", die um 1390 geschaffen wurde und die sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Weiteres zur Kirche [].
Kleines Restaurant an der Moldau

Einst aus Krummau vertrieben, ist der österreichische Künstler Egon Schiele heute fes­ter Be­stand­teil des Geschäftsmodells der Stadt. Im Schiele Art Centrum werden neben einer permanenten Dokumentation über Leben und Werk Egon Schieles sowie einer Ausstellung seiner Arbeiten, regelmäßig Wechselausstellungen klassischer und zeitgenössischer Kunst des 20. Jahrhunderts präsentiert.
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Schiele war von Krummau, der Geburts- und Heimatstadt seiner Mutter zeitlebens begeis­tert. Er kannte die kleine Stadt bereits seit seiner Kindheit und er verbrachte dort auch die Fe­rien während seiner Akademiezeit. Schon 1906 zeichnete er eines seiner Jugendwerke nach ei­nem hiesigen Motiv: "Das Budweiser Tor in Krummau". In Krummau hatte Schiele eine künst­le­risch sehr produktive Zeit. Doch die Bevölkerung fand Schieles Lebensstil anstößig. Auslöser waren wohl die wilde Ehe mit Wally Neuzil und die Besuche von Kindern in Schieles Atelier.

Krummau mag zwar eine teure Stadt geworden sein, was aber immer noch preiswert ist – je­den­falls für das Budget eines Touristen –, das ist das Essen. Leider sind die Speisekarten längst "internationalisiert", das heißt, sie sind gespickt mit Wienerschnitzeln, Na­tur­schnit­zeln, Jä­ger­schnitzeln, Grilltellern, Steaks, Forelle Müllerin und ähnlichen Gerichten, die auf jeder Spei­se­kar­te im deutschen Sprachraum auftauchen. Also 100 % touristengerecht.
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Allenfalls Vorzeigegerichte wie Svičkova (Rindsfiletbraten) und Schweins­braten "böhmische Art" fehlen auf dem Menu nicht. Weit hinten in der böh­mischen Provinz, in Restaurants, wo die Werktätigen ihr Mittagessen ein­neh­men, findet man noch die deftigen, böhmischen Gerichte früherer Zeiten, wenn sie auch oft mit Knödeln aus der Packung versehen sind und in dicken undefinierbaren Soßen schwimmen. Die früher berühmte und exzellente, wenn auch sehr deftige böhmische Küche – heutzutage ist sie eher noch in Wien zu finden – ist während der Zeit des Kommunismus untergegangen. Wie sollte es auch anders sein, da die meisten Frauen damals arbeiten muss­ten und den Menschen das Geld fehlte.
Von der Qualität kann sich die Speisekarten der meisten Restaurants in Český Krumlov allerdings mit denjenigen deutscher oder österreichischer Landgasthöfe gut und gern messen – nur die Preise sind eben anders. Preislich muss man im Schnitt etwa 12 Euro für eine gute Hauptmahlzeit rechnen (inklusive Bier und Nachspeise).

Ein untrennbarer Bestandteil des Schlossareals ist der im 17. Jahrhundert angelegte herrliche Barockgarten. Er liegt auf einer Anhöhe und an einem Hang, der von südwestlicher Seite dem Komplex der Schlossgebäude auf dem V. Schlosshof des Schlosses Český Krumlov anliegt. Die sorgfältige Pflege des Gartens seitens der Schlossverwalter bringt Freude allen, die außer der Besichtigung der majestätischen Schlossräume auch für einen Spaziergang an durchdachten Mosaiken bunter Blumenbeete unter riesigen Bäumen vorbei bis zum kleinen See am Ende des Gartens Zeit finden.

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Alle Jahre im Juni (2016 vom 17. bis 19.) kehrt Český Krumlov in die Renaissancezeit zurück, die berühmteste Ära der Stadt. Unter Begleitung der zeitgenössischen Musik, bei Auftritten von tapferen Rittern, Fechtern, Wandergauklern, Musikern und Komödianten wird das Fest der fünfblättrigen Rose an den Ruhm des Geschlechtes der Adelsfamilie Rosenberg erinnert.

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