30. - 31. März
Bariloche
Dauerregen, Kälte. Ich verbringe die Tage mit Schreiben, Nichtstun, dem Planen der Weiterreise, und verweile eine nicht unerhebliche Zeit im Cafe del Turista. Bariloche ist mir schon derart ver­traut, dass ich mich wie zuhause fühle.
1. April
Busfahrt nach Mendoza
Der Fernbus des Unternehmens „Andesmar“ startet pünktlich um 13 Uhr „con desti­no“ (mit dem Ziel) Mendoza. Die Stadt liegt etwa 1250 Straßenkilometer nördlich von Bariloche im zentralen Westen Argentiniens, direkt am Fuß der Anden, die an dieser Stelle mit dem Aconcagua (6962 m) ihre höchste Er­he­bung haben. Das Klima dieser Gegend ist laut Reiseführer trocken und son­nig, so hoffe ich, den Regen der letzten Tage bald ver­gessen zu können.
Stattdessen regnet es die ganze Nacht. Ewig ist die Fahrt in der Dunkelheit. Wirklich gut schlafen kann ich nicht, denn der Bus ist bei Weitem nicht so gut ausgestattet wie die von Via Bariloche. So gibt es vier statt drei Sitzreihen, die Sitze sind also um ei­ni­ges schmä­ler und überhaupt: Die Busgesellschaft macht einen eher armseligen Ein­druck. Decken gibt es nicht, und ich muss ständig die Mannschaft bitten, die Heizung hochzuschalten; auf der Mikrotoilette fehlt das Klopapier; das Mittagessen besteht aus einem kleinen Schin­ken­sand­wich und zwei Keksen; zu trinken gibt es nur Sprite und zur Kaffeezeit gibt es nur löslichen Kaffee und ein Alfajor, eine Art Doppelkeks mit einer Füllung aus Dul­ce de leche (karamellisierter Milchmarmelade). Wein, der bisher bei allen anderen Busgesellschaften bei den Hauptmahlzeiten eine Selbst­ver­ständ­lich­keit war, wird hier ausgelost. Jeder Reisende darf eine Nummer ziehen, ein Fahrgast gewinnt dann eine Flasche Wein.
2. April
Als wir nach fast zwanzigstündiger Fahrt in Mendoza ankommen, ist es zwar noch be­wölkt, aber immerhin regnet es nicht. Und während der (drei­stün­di­gen) Weiterfahrt nach San Juan lässt sich auch die Sonne wieder blicken.
San Juan
Sonnig und mit sommerlichen Temperaturen empfängt mich die kleine Stadt, die in einer Oase in einer trockenen, steppenhaften Gegend liegt. Meine Laune verbessert sich schlagartig.
Bougainvillea-Blüte
Untergebracht bin ich im Grand Hotel Provincial, das sehr zentral liegt, direkt an der Plaza 25 de Mayo. Die Namen von Straßen und Plätzen sind in allen Städten Ar­gen­tiniens wie geklont. Kaum ein Ort, und sei er auch noch so klein, ohne eine Avenida (bzw. Plaza) Mitre, San Martin, Bel­gra­no, 9 Julio oder eben 25 de Mayo. Barto­lo­mé Mitre Martínez (1821-1906) war ein ar­gen­ti­ni­scher Präsident; José de San Martín der be­rühmteste süd­ame­ri­ka­nische Un­ab­hän­gig­keits­kämpfer; Manuel Belgrano (1770- 1820) ein argentinischer An­walt, Politiker und General; am 25. Mai 1810 wurde der spanische Vi­ze­kö­nig von den Einwohnern von Buenos Aires abgesetzt; der 9. Juli 1816 ist der Tag, an dem Argentinien unabhängig geworden ist.
Blüte des „Palo borracho“
Die Stadt ist heute wie ausgestorben. Es ist herrlich, durch die Straßen und den gro­ßen Park spazieren gehen zu können, ohne dem für alle argentinischen Städte übli­chen hohen Ver­kehrs­lärmpegel ausgesetzt zu sein. Das liegt al­ler­dings nicht am sympa­thisch-pro­vinziellen Cha­rakter der Stadt, sondern am heutigen Feiertag, dem Tag der „Islas Malvinas“. Der Einzug der ar­gen­ti­ni­schen Truppen auf den Falk­land­in­seln am 2. April 1982 ist zum Feiertag geworden, an dem der Veteranen und der gefallenen Soldaten gedacht wird.
3. April
San Juan
San Juan ist auf eine unauffällige Art anmutig. Das Zentrum besteht aus einem klei­nen qua­dratischen Park (die Plaza 25 de Mayo), an dessen Eingang sich über­ra­schen­der­weise nicht die Statue eines Generals befindet, sondern die des Journalisten, Pä­da­gogen, Offiziers, Di­plo­maten und Politikers Domingo Faustino Sar­mien­to (1811-88), der von 1868 bis 1874 Ar­gen­ti­niens Präsident war.

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Eine weitere Statue gilt Pater Justo Santa María de Oro. Er war ein eifriger Verfechter der Mai-Revolution (Revolución de Mayo), die zur Un­ab­hängigkeit Argentiniens führte. Er un­ter­stütz­te auch die Unabhängigkeit Chiles, die am 18. September 1810 ver­kün­det wurde. Im Jahr 1816, als man über die Form der argentinischen Regierung dis­ku­tier­te, setzte er sich offen für die Republik ein.
Justo Santa Maria de Oro
Heute ist die Stadt zwar etwas lauter, aber ich erlebe den Tag mit un­ge­wohnter innerer Ruhe. Ich erkenne diesen po­si­tiven Zustand, den ich beim Reisen immer wieder erfahre, hauptsächlich daran, dass ich die Men­schen genauer – und mit großer Sympathie – ansehe.
Ich spreche ein junges Mäd­chen an, das in der Fuß­gän­ger­zone auf einer auf dem Bo­den aus­ge­brei­te­ten Decke sitzt und sich mit großer Ge­duld damit beschäftigt, kleine Perlen zu einer Kette einzufädeln. Auf der Decke liegt allerlei Kunst­hand­werk, das auf Käufer wartet. Ob sie davon leben kön­ne? Frage ich. Das gehe gerade noch, meint sie, heute habe sie aber ins­gesamt nur 30 Pesos (drei Eu­ro!) verdient. Ein schlechter Tag! Ihre Eltern hätten aber einen kleinen Kunst­hand­werk­la­den, da helfe sie auch ab und zu aus.
Apropos „Menschsein“. Gestern hatte ich am späten Nachmittag noch ein bewegendes klei­nes Erlebnis. Eine Gruppe von Fans feierte im Park mit lautstarkenSchlag­in­stru­men­ten und viel Heiterkeit den Geburtstag des Fuß­ball­ve­reins „Boca“. Klar, dass ich sie fotografierte. Und auch klar, dass alle auch fotografiert werden wollten.
Boca-Fans
Unter den vielen knipste ich auch ein junges Mädchen mit einem Jungen. Sie fragte, ob ich ihr die Bilder sen­den könnte, und gab mir zu diesem Zweck ihre E-Mail-Adresse. Als ich ihr aber die Bilder zeigte, die ich auf­ge­nommen hatte, wurde sie bei einem der Fotos unruhig und bat mich, ihr dieses Bild doch nicht zu senden, denn sonst würde der Junge, der zusammen mit ihr auf dem Bild zu sehen war, Probleme mit seiner „novia“ (Ver­lob­ten) be­kommen. Allein fotografiert werden, das wollte sie aber auch nicht, denn „das gehöre sich nicht". So musste ich sie mit einem andern „neutralen“ Jungen foto­gra­fie­ren. Dieser sei aber „ein Freund, nicht ihr novio". Wie rührend!
4. April
Difunta Correa
Das Ziel, das mich hier in den Norden geführt hat, ist die „Cabalgata de la Fe“, der „Ritt des Glaubens“ zum Wallfahrtsort der Volks- und Schutzheiligen „Difunta Correa“ in Vallecito, der alljährlich Tausende von be­rit­te­nen Teilnehmern in Bewegung setzt.
Difunta Correa
Die „Difunta Correa“ (die verstor­bene María Antonia Deolinda y Correa) war eine Frau, die – so die Legende – im Jahr 1841 auf der Suche nach ihrem Mann in der Wüste Argen­tiniens ver­durs­tete. Ihr Kind jedoch blieb dank der Mutter­milch am Leben; es lag saugend an der Brust der toten Mutter. Die Ver­stor­bene wurde zur Volks­heiligen.
Dieses Jahr findet der Ritt zum fünf­und­zwan­zigs­ten Mal statt. Er beginnt in San Juan mit einem Gala-Empfang von Behörden und besonderen Gästen, mit künst­le­ri­schen Shows und Tänzen.
Die „cabalgata“ begimmt
Gegen Mittag reiten dann die Teil­nehmer (es sollen diesmal an die 4000 sein) los. Der erste Halt der langen Rei­ter­ko­lon­ne findet etwas außer­halb der Stadt statt, wo eine Gedenktafel beim Gaucho-Denkmal enthüllt wird.
Gaucho-Denkmal
Dann geht es weiter in Richtung Caucetes, wo die Reiter die Nacht verbringen werden. Der kleine Weiler Caucetes ist nur etwa 30 km von San Juan entfernt, für die Reiter ein Halbtagesritt, für mich mit dem Auto nur einen Katzen­sprung! So fahre ich bereits heute nach Vallecito um den kleinen Wallfahrtsort in der Ruhe vor dem Sturm be­sich­tigen zu können.

BUCHEMPFEHLUNG
Wo der Süden im Norden liegt: Argentinien ist ein faszinierendes Land. Und als solches ist es in diesem Buch dargestellt: von den Naturschönheiten des tropischen Nordens bis zur Lebendigkeit der labyrinthischen Großstadt Buenos Aires; von der vitalen Literatur- und Filmszene bis zum Lebensgefühl mit Namen Tango. Von all dem ist die Rede.

Es gibt keine spezielle Difunta-Correa-Religion, sondern eine weit verbreitete Volksfrömmigkeit im Rahmen des Katholizismus, die aus Deolinda eine Heilige gemacht hat, auch wenn sie von der Kirche niemals als solche anerkannt wurde. Das hält die Argentinier aber nicht davon ab, zu Tausenden nach Vallecito zu pilgern. Die Anhänger der Difunta Correa glauben, dass sie Fürbitten für die Lebenden halte und Wunder vollbringe - das überleben ihres Kindes wäre demnach das erste Wunder gewesen.
Danke Difunta Correa für die erfüllte Bitte
Von den 1940er Jahren an wurde aus dem Hei­ligtum in Vallecito, das zunächst nur aus ei­nem Kreuz auf der Spitze eines Hügels bestand, eine kleine Stadt mit einem unübersichtlichen Gewirr aus Souvenirbuden, Restaurants, De­vo­tio­na­lienläden und Ka­pel­len, in denen Gläu­bige ihre Geschenke ablegen.  Die meisten Pilger bringen der Difunta Correa selbst gebaute, mit Dank­sa­gungen beschriftete Häus­chen sowie Wasserflaschen, die daran erinnern sollen, dass Deolinda verdurstete. Deolinda verkörpert in den Augen der ar­gen­ti­nischen Gläubigen das ideale Frauenbild: das einer treuen Frau, die ihrem geliebten Mann folgt, und das der sich auf­opfernden Mutter.
Ich erlebe Vallecito in einer von dunklen Wolken verursachten Düsterheit. Zahlreiche hungrig aussehende streunende Hunde, die aggressiv knurren, verstärken noch die­sen Eindruck von Trostlosigkeit. Das Wetter verdüstert auch meine Gedanken, denn obwohl San Juan durch Wüs­tenklima geprägt ist, und Niederschläge in der Region sehr selten sind, lässt mich der graue Himmel Schlimmes ahnen. Als hätte Petrus auf mich gewartet, um mich persönlich am Foto­gra­fie­ren zu hindern. Die Wetterauskunft sieht für die kommenden Tage „cielos nubosos“(bewölkten Himmel) und „tormentas“ (Gewitter) vor. Es tröpfelt, als ich mich auf den Rückweg machte.  
Was für ein Licht!
5. April
Cabalgata de la Fe
Die zweite Etappe des Rittes geht um 9 Uhr früh in Cau­ce­tes los. Ich folge den Tausenden, die den Wall­fahrts­ort Vallecito als Ziel haben, mit dem Auto, immer wieder an­haltend, um das Spektakel zu fotografieren. Freilich ha­ben sich meinen Fotoambitionen einige Hindernisse in den Weg gestellt. Ein grauer Landregen, der nicht so bald enden zu wollen scheint, umhängt die Landschaft und lässt auch das wenige Grün farblos er­scheinen. Es ist ein feiner rieselnder Re­gen, der den Zug die ganze Zeit begleitet und das Licht verschluckt und in düstere Schatten verwandelt.
Der Ritt
Dazu kommt, dass ich nicht mit der Gabe der Unauffälligkeit ge­segnet bin und mit meiner schweren Kamera die Aufmerksamkeit der „jinetes“ (Rei­ter) ständig auf mich ziehe. Kaum habe ich mein Auge am Sucher und schon winken mir die Abzulichtenden freundlich zu. Selbst als ich mich zum Fotografieren hinter einen Baum verstecke und ein Teleobjektiv verwende, fangen die vorbeikommenden Reiter bereits zu winken an und in die Kamera zu grinsen, bevor ich auch nur zum ersten Foto komme.
Die Teilnehmer werden versorgt
Andrerseits ist es gerade diese ent­ge­gen­kom­men­de Freundlichkeit, die meiner Laune hilft, sich aus ihrem Tief zu erheben. Die Tausenden trudeln langsam in diesem Wall­fahrts­ort der besonderen Art ein. Zunächst werden die Zelte für die Nacht aufgestellt, dann sind Klapptische und -stühle und Grillroste an der Reihe. Es brutzelt an jeder Ecke und bald duftet die Luft nach appetitanregendem „Asado“ (gegrillter Speise). Aus einem Lautsprecher dringt gefühlsbetonte Musik, urargentinische Klänge.
Mein Magen knurrt. Ich habe Durst! Ein Bier muss her und ein „chorripan“, eine würzige Bratwurst in der Sem­mel. Es ist eine Kö­nigs­mahlzeit, wenn auch nur deshalb, weil das Ambiente, in dem ich mich befinde, so fas­zi­nie­rend ist: Getrappel von Pferdehufen, spo­ra­di­sches Wie­hern eines „caballo“, der Duft von Holzfeuer und Ge­bra­te­nem. Ein „caballero“ steigt von seinem Pferd ab, holt sich ein Bier, murmelt mir ein paar unverständliche Worte zu und nimmt neben mir am kleinen Tisch vor dem Kiosk Platz.
Gaucho y cerveza
Bei den Reitern unterscheidet man sehr leicht die „Gauchos“,die in der Mehrzahl an ihren Indio-Ge­sichts­zü­gen zu erkennen sind und das Gros der Gläu­bi­gen ausmachen, und die „estancieros“ (Grund­be­sitzer, Far­mer) mit europäischen Ge­sichts­zügen. Sie tragen bei so einem Reitfest vor allem ihren Status stolz zur Schau.
Die Bratwurst hätte ich mir ersparen können. An jedem zweiten Lagerfeuer werde ich dazu ein­ge­la­den, etwas zu kosten: hier eine Suppe direkt aus dem Kessel, dort Wein (San Juan ist Win­zerland), anderswo Blutwurst oder „Mate“, selbstverständlich aus der selben „bombilla“ (dem Trinkröhrchen), aus dem alle getrunken haben. Ablehnen wäre unhöflich!
Zurück dürfen die Pferde per Lastwagen
Gegen Abend soll es ein Rodeo geben und eine Reihe von Bühnenshows. Das Ganze soll mit einem beeindruckenden Feuerwerk enden. Aber mich vertreiben der stärker werdende Regen und die Furcht, mich in der Dunkelheit mit dem Auto zu verfahren.
6. April
Ischigualasto
Leider setzt sich das graue und regnerische Wetter fort. Mein heutiges Ziel ist das Na­turreservat Ischigualasto (Aussprache: Is-tschi-gualasto). Das Na­tur­reservat liegt im äußersten Nordosten der Provinz San Juan. Wegen sei­ner vollkommenen Tro­cke­nheit – für mich wird wohl heute eine Ausnahme ge­macht – wird es auch Valle de la Luna (Mondtal) genannt. Gemeinsam mit dem  Nationalpark Talampaya wurde es im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

BUCHEMPFEHLUNG
GAUCHOS: Aldo Sessa brauchte vier Jahre, um dieses beei­ndruckende fotografische, künst­lerische und do­ku­men­ta­rische Buch zu realisieren. In dieser Zeit besuchte er jede Provinz, legte 40.000 Kilometer zurück und machte 50.000 Fotos. Dieses außer­ge­wöhnliche Buch gibt einen Einblick in die Welt der argentinischen Gauchos.

Weil ich mir die lange Fahrt nicht zumuten wollte – es sind immerhin 300 km bis zum Na­tur­re­ser­vat –, habe ich einen professionellen Führer engagiert, der zudem auch die Möglichkeit organisiert, den Park auf eigene Faust zu er­kun­den, statt im Trabtempo einer geführten Tou­ris­ten­grupe hinterherlaufen zu müssen. Wegen des Wetters habe ich darauf verzichtet, auch den Na­tio­nal­park Talampaya zu besuchen, was eine über­nach­tung in Valle Fertil vo­raus­ge­setzt hätte. Zwischen den beiden Parks ist meine Wahl auf Ischigua­lasto gefallen, weil man das Reservat, anders als Talampaya,  auch mit dem eigenen Auto erkunden darf, wenn auch nur mit Führer.
Rein vom fotografischen Standpunkt wird der Tag zur Enttäuschung. Zwar sind die zahlreichen Felsformationen, die über Millionen von Jahren von Wind- und Was­ser­erosion geformt wurden, auch dann beeindruckend, wenn das Fehlen von dra­ma­ti­scher Beleuchtung ihnen die dritten Dimension nimmt, aber das uniforme Grau lässt auch die feinen Nuancen der Farben matt er­scheinen, in denen die Felsen bei gün­sti­gerem Licht schillern: Ocker, Rot­tö­ne, Braun, Grau, Grün. Farbtöne, die sich auch noch während des Tages verändern und die trockene Landschaft  wie Pastellgemälde erscheinen lassen.
Nationalpark Ischigualasto: Cancha de bochas
Im Naturpark gibt es auch zahlreiche pa­läon­to­lo­gische und archäologische Ausgrabungsstellen, an denen Reste von Zivilisationen aus der Zeit zwischen 640 v. Chr. und 1180 n. Chr. gefunden wurden, sowie Fossilien, ins­be­sondere aus dem Zeitalter des Trias. Dabei wurde auch eine der ältesten Di­no­sau­rier­arten der Erde entdeckt (Lagosuchustalampayensis).
Nationalpark Ischigualasto: Valle de la Luna
Den Umstand, dass wir den Park selbständig besichtigen dürfen – es ist in Ischi­gua­lasto zwar erlaubt, mit dem eigenen Auto zu fahren, darf dies aber ausschließlich im Konvoi tun – ver­danke ich Raúl, meinem „guía“. Allerdings muss­ten wir eine Rangerin des Parks im Auto mit­neh­men. Andrea Steiner, so heißt die sym­pa­thi­sche junge Frau, ist sehr bemüht, mir – auf Spanisch – alle Details über den Park zu erläutern, was ich zwar nicht immer verstehe, aber als Gelegenheit sehe, meine Sprach­kennt­nis­se auf­zu­frischen.
Nationalpark Ischigualasto: El Catedral
Raúl nimmt die junge Frau auf den Arm, indem er sie darauf aufmerksam macht, dass sie hier, weit weg von allem und allen wohl kaum eine Chance habe, einen „novio“ (Verlobten) zu finden. Der nächste Ort, Valle Fertil, ist etwa 80 km entfernt und kann mit seinen 500 Ein­woh­nern wohl nur als „Kaff“ bezeichnet werden. Die weiblichen „guardiaparque“ (Park­ran­ge­rin­nen) verbringen turnusmäßig zwei Wochen im Park, um dann zwei Wochen in San Juan zu ver­brin­gen. Während dieser Zeit sind es die männ­li­chen Parkranger, die (ohne weibliche Präsenz) in Ischigualasto für überwachung, Schutz, wissenschaftliche Untersuchungen und Besucherbetreuung sorgen. Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!