|    |  Impressum  |  Home |  
Paul Theroux
Wiedersehen in Patagonien
von Bruce Chatwin
und Paul Theroux

(Auf das Bild klicken,
um das Buch zu bestellen)
Paul Theroux
An den Gestaden
des Mittelmeers

von Paul Theroux

(Auf das Bild klicken,
um das Buch zu bestellen)
Paul Theroux
Hotel Honolulu
von Paul Theroux

(Auf das Bild klicken,
um das Buch zu bestellen)
REISELITERATUR - PAUL THEROUX
Über den Autor
Ich kam auf Paul Edward Theroux (1941), den US-ameri­ka­ni­schen Reiseschriftsteller fran­zö­si­sch-italienischer Abstammung, nach meiner ersten Patagonienreise. Ich suchte ein Buch, in dem ich vieles wiederfinden und noch mehr neuentdecken könnte von diese faszinierende Region der Welt.
Dass ich dabei einen Autor entdecken würde, der außer einer scharfen Beobachtungsgabe auch einen feinsinnigen, spöttischen Humor besaß, das konnte ich nicht ahnen. Zwangsläufig kam ich also auf das Buch "Der alte Patagonien-Express", in dem Theroux seine viele Monate dauernde Reise durch den amerikanischen Kontinent schildert, eine große Tour im Zeichen von Dampflok und Mate-Tee. Er reist allein in Richtung Süden, in Luxuszügen und schmuddeligen Lokalbahnen, die ihn schließlich bis Esquel führen, zum Endpunkt seiner Reise im mythenumwobenen Hochland Argentiniens.
Paul Theroux schrieb zunächst Kurzgeschichten, Zeitungsartikel und Romane. Er wurde anfänglich durch seine Freundschaft - die später zur erbitterten Feindschaft mutierte – zu den Reise­schrift­stel­lern Bruce Chatwin und V. S. Naipaul bekannt. In späteren Jahren emanzipierte er sich zu­neh­mend von diesen und fand einen unverkennbar eigenen Stil als Reiseschriftsteller. Mit mehr als dreißig Büchern ist er einer der bekanntesten englischsprachigen Schriftsteller der Gegenwart. Sein bevorzugtes Ver­kehrs­mittel für seine Reisen war die Eisenbahn.
Paul Theroux ist kurzweilig, ungemein lehrreich und zugleich recht unterhaltsam. Anders als Bill Bryson provozierter er nicht selten und kann bissig und harsch im Ton werden. Besonders wenn er auf seinen Reisen, sei es in Eisenbahnabteilen, auf Fährschiffen oder in Hin­ter­trep­pen­bars skurrilen Figuren trifft, mit denen er sich locker über Gott und die Welt unterhält, um sie dann mit spitzer Feder, wenn auch nie mit erhobenen Zeigefinger dem Leser zu präsentieren.
Leseproben
Die Stadt wurde wieder aufgebaut; es gibt keinen anderen Ort, an dem man sie noch rücken könnte. Spätere Erdstöße haben ihre Spuren in Guatemala-City hin­terlassen, aber diese Fältchen - die das Gesicht der Stadt ausmachen - entstellen sie weit we­niger als die Baustile, die die spanische Architektur ersetzten. Reih­en­wei­se anei­nan­der­gebaute Hütten, Häuser im Pseudeokolonialstil mit angeklatschtem Stuck, zwei­stöckige Blocks und inzwischen auch die höheren Hotelkomplexe ame­ri­kanischer Bauart (wie lange, fragt man sich, werden diese Scheußlichkeiten wohl halten?) bestimmen heute das Bild der Stadt.
"Nochmal", sagte ich. "Sie waren doch bloß in den Flitterwochen und sonst nichts?"
"Zehn Tage", sagte Mr. Thornberry. "Eigentlich hätten es zwei Wochen sein sollen, aber sie hat die Stille nicht ausgehalten. War ihr zu langweilig."
"Und dann wollte sie Unterhalt?"
"Sie wusste, dass meine Schwester mir eine Menge Geld hinterlassen hat. Also hat sie mich verklagt."
"Und was haben Sie gemacht?"
Mr. Thornberry grinste. Es war das erste richtige Lächeln, das ich am ganzen Nach­mittag auf seinem Gesicht zu sehen bekam.
"Was ich gemacht habe?
Gegenklage eingereicht. Wegen arglistiger Täuschung. Verstehen Sie, sie hatte nämlich einen Freund. Als wir in Hawaii waren, hat er sie angerufen. Mir hat sie gesagt, es sei ihr Bruder, natürlich."
...
Die Stunden Vergingen. Mr. Thornberry redete ohne Unterlass. "Billardtisch ... Lebt wohl von der Wohlfahrt ... Fahrrad ... Hübsches Mädchen ... Laternen."
Ich hatte ihn aus dem Zug werfen wollen ...

Ich machte mich zu Fuß auf den Anstieg in die Stadt (Taormina), weil es mir nicht besonders weit vorkam. Ein schlauer Taxifahrer, der sich wohl schon dachte, dass ich die Kletterei bald satthaben würde, fuhr hinter mir her. Er lachte, als ich einstieg.
"Gärten, schöne Aussicht", deklamierte er, und dann, mit einem Blick auf die Pas­santen am Straßenrand: "Deutsche."
Weiter oben sagte er: "Englische Kirche. Schön, was?" Und nach einer Pause: "Deutsche."
Wo immer ich hinkam, die Vorsaison-Urlauber dieser Nation waren auch schon da.